Ein Auszug

Hallo allerseits.
Heute werde ich mich mal wieder an meinen Blog wagen. Ich weiß, dass der letzte Eintrag schon eine Weile her ist, aber irgendwie bin und oder wollte ich seitdem nicht dazu kommen einen weiteren einzustellen.
Seit dem letzten Eintrag vom 14.Oktober ist nämlich eine Menge passiert.
Starte ich mal mit einer kleinen Einführung in die Volkswirtschaftslehre, insbesondere in die Wirtschaftspolitik: Es geht hier nämlich um externe Effekte:
Auszug aus wikipedia:
„Als externen Effekt (auch Externalität) bezeichnet man in der Volkswirtschaftslehre die Auswirkung einer Aktivität (Produktion, Konsum) auf Dritte, die nicht kompensiert wird. Negative externe Effekte werden als externe Kosten und positive als externer Nutzen bezeichnet. Extern heißt dabei, dass ein Geschädigter keine Entschädigung erhält und ein Nutznießer keine Gegenleistung entrichten muss, ohne sich zwangsweise dessen bewusst sein zu müssen.“
Wir Wiings im Allgemeinen und ich im Besonderen wissen was das bedeutet, und ich ganz speziell weiß es seit dem 15.10. auch ganz genau: An diesem Tag haben sich in meinem Wirtschaftskalkül externe Kosten gebildet und in dem eines Chinesen externer Nutzen, d.h. m.a.W. mir wurde meine Digicam gestohlen.
Kurzfassung, weil mich das ganze sowieso sehr mitnimmt, ich war auf der Education Expo China im World Trade Center (nein, nicht das in New York, denn das steht ja nicht mehr) Beijing. Dort hat sich meine Heimuni, die TU Berlin, interessierten chinesischen - zukünftigen - Austauschstudenten vorgestellt. Daran teilgenommen haben u.a Frau Dr. Beckmeier, die Referatsleiterin des Akademischen Auslandsamtes und Frau Skurski, vom Referat für Außenbeziehungen. Nachdem ich mich zunächst ein bisschen dort umgesehen und mit den beiden über das BIT und das Leben hier in China gesprochen habe war es selbstverständlich noch daran Fotos zu machen von uns allen zusammen zu machen. Idealerweise, jedenfalls für unseren Nutznießer, habe ich blöderweise meine Kamera auf der Ablagefläche direkt am Gang liegen lassen, natürlich nur um kurz die Fotos zu schießen. Was soll ich sagen, danach war sie natürlich weg.
Da ist man natürlich baff und kann wenig daran ändern. Ich bin dann in der wagen Hoffnung diesen einen Chinesen doch noch mit meiner Kamera zu entdecken dort rumgelaufen, was selbstverständlich völlig aussichtsloses Unterfangen war, aber man will das ganze ja irgendwie nicht wahrhaben.
Was soll ich sagen, mittlerweile hab ich mich damit abgefunden und muss mir irgendwie ne neue besorgen, so dass ich euch auch weiterhin schicke Fotos hier reinstellen kann.
An dieser Stelle übrigens ein großes Dankeschön an Frau Beckmeier und Frau Skurski, die mir in der unangenehmen Situation hilfreich zur Seite standen, sowie auch die Verlustmeldungen, die sie mir jetzt haben zukommen lassen, auch wenn ich damit wohl leider nicht viel anfangen können werde. ;(

Um euch nicht mit dem Eindruck vom schrecklichen China aus diesem Eintrag entlassen zu müssen, werde ich noch kurz darüber berichten, wie ich meine neue eigene Wohnung gefunden habe.
Im Prinzip suche ich ja bereits mehr als einem Monat nach einer geeigneten Wohnung für mich, mal mehr mal weniger intensiv. Grund dafür ist, dass man in diesem Educational Building zwar gut untergekommen ist, aber für chinesische Verhältnisse extrem teuer. Ich hatte ja bereits Anfang September von meiner Unterkunft berichtet, aber natürlich in dem Maße, die erklären würden, warum ich hier unbedingt raus möchte.
Also ich bin ja kein so ungeduldiger Mensch und sehe mich relativ tolerant, aber was hier meine zukünftigen ex-roommates an diversen Tagen und Nächten in unserem Appartement veranstaltet haben geht bei Weitem über meine Toleranz hinaus.
Ironischerweise sind das beide auch noch Kasachen, kurzum Russen, die sich meistens benehmen wie die Schw....
Zur Situation seit nun bald 2 Monaten. Wir wohnen hier zu dritt in einem Appartement, jeder hat sein eigenes kleines Zimmer, wie auf den Bildern zu sehen. Jetzt kommt die Liste aller Extras: 0
Es gibt noch ein Bad, ein Wohnzimmer (ok mit TV&DVD) aber das war‘s. Kein Kühlschrank, kein Herd, keine Waschmaschine. Uns ist es sogar laut Vertrag verboten zu kochen, aber womit auch?!
Meine lieben Mitbewohner jedenfalls lassen es sich dennoch gut gehen, ohne Rücksicht auf Verluste, so wird im Wohnzimmer, im Bad eigentlich überall geraucht. Die Musik wird auf Anschlag aufgedreht, sobald die Uni vorbei ist und das mit Abstand Unmöglichste sind die Partys von 19:00 bis 06:00 morgens, auch wenn am nächsten Morgen Uni ist, jedenfalls für mich. Jedenfalls hatte ich deswegen schon diverse Auseinandersetzungen, auf die ich einfach keine Lust mehr habe. Das und die hohe Miete sind für mich Anlass genug mir was Ordentliches zu suchen.
Kurzum, so etwas Ordentliches habe ich noch am gleichen Tag, an dem ich meine Kamera „verloren“ habe gefunden. Damit war der Tag nicht vollends im A****.
Die neue Wohnung ist jedenfalls ideal gelegen. Genau an der NW Ecke vom 2.Ring, damit bin ich direkt in der Nähe (15-20min mit Fahrrad) bis zur Innenstadt und gleich in der Nähe vom BIT (15min mit Fahrrad). Natürlich mit meinem neuen Fahrrad Happy))
Heute habe ich mich mit dem Vermieter getroffen und nächste Woche wird alles, Vertrag, Registrierung bei der Polizei etc, fertig gemacht. Ich freu mich schon sehr.

Über die ciffhanger themen vom letzten Eintrag werde ich euch erst demnächst berichten, da ich jetzt gleich los muss, um das Kolloquium von Prof. Meng nicht zu verpassen.

Damit verabschiede ich mich bis demnächst.
Denis