qomolangma
tibet
2007/11/10 06:30
Das Zauberwort, um als Ausländer nach Tibet zu
kommen, heisst "PERMIT". Bevor man überhaupt die
Zugtickets kaufen kann, muss man sich bei einem
Reisebüro eine Tibet-Entry-Permit kaufen. Ein
ominöses Dokument, das viele Reisende nicht einmal zu
Gesicht bekommen. Die Reisebüros wollen jedoch am
liebsten ihre überteuerten und für Chinesen
zugeschnittenen Reisen verkaufen und es hat uns viel
Zeit und Nerven gekostet überhaupt ein Reisebüro zu
finden, das für uns die Permit beantragt. Die sassen
aber nicht mal in Shanghai, sondern in Tibet und wir
haben ständig eingescannte Dokumente hin und her
schicken müssen. Letztendlich haben wir die Permit
zwei Tage vor unserer Abreise nach Tibet in den
Händen gehabt, zu einem Zeitpunkt, wo wir
gezwungenermassen unsere Zugtickets schon gekauft
hatten. Zugtickets werden in China ca. 10 Tage vor
Abreise zum Verkauf frei gegeben, aber besagte
Reisebüros kaufen für ihre Pauschalreisen die Tickets
für die Schlafwagen auf und obwohl sich Denis am
ersten Verkaufstag früh morgens in das Chaos der
chinesischen Bahnfahrkartenverkaufsschalter gestürzt
und sich gegen drängelnde Chinesen behauptet hat,
haben wir doch nur noch Tickets für die niedrigste
Klasse bekommen, also 49h hard seat (Harter
Sitzplatz). Ausgestattet mit einem grossen Kontingent
an Fertignudelsuppen, Keksen und Wasser haben wir die
Zeit bei Mau Mau und der Konversation mit einigen der
anderen hundert Chinesen, die mit uns im Wagon waren,
herumgekriegt, noch dazu haben wir zwei ebenso
unerschrockene und romantische Franzosen kennen
gelernt, mit denen wir dann später auch zusammen
herumgereist sind. In Lhasa angekommen blieb uns aber
nicht viel Zeit zum Verschnaufen, nicht nur, dass wir
uns an die dünne Luft gewöhnen mussten, sondern wir
mussten auch die schwarzen Bretter der Reisebüros
abgrasen, um geeignete Mitreisende zu finden, die
sich mit uns einen Minibus teilen wollten. Natürlich
kann man als Ausländer nicht einfach überall in Tibet
hinfahren, sondern benötigt zuersteinmal wieder eine
Permit, diesmal eine Alien Travel Permit, die man nur
bekommt, wenn man zu einer Reisegruppe mit
Reiseleiter gehört. Auf der Strasse haben wir dann
einfach mal zwei nette Schweizer angesprochen, die
dann zusammen mit einem weiteren Chinesen und den
Franzosen aus dem Zug unsere Reisegruppe
komplettierten. Neben den vielen Klöstern und
Tempeln, die wir während unserer sechstägigen Tour
angeschaut haben, war das grösste Highlight natürlich
der Mt. Everest, oder besser gesagt das Basislager
auf 5200m Höhe, wo wir auch übernachtet haben. Denis
hat die Gelegenheit und die dünne Luft dann noch
genutzt mir dort einen Heiratsantrag zu machen, jetzt
sind wir verlobt und alles weitere könnt ihr dann
bestimmt auch im Blog nachlesen. Nach dem Everest
sind wir dann auch noch zum Namtso gefahren, einem
4500m hoch gelegenen See mit den wohl schönsten
Sonnenauf- und -untergängen.
Aus kulinarischer Sicht ist Tibet nicht gerade ein Highlight, obwohl Denis den ein oder anderen Yak-Burger gar nicht so schlecht fand, aber es gab ja auch genügend Restaurants mit Sichuan-Küche, die nicht nur besonders scharf, sondern auch besonders lecker ist. Insgesamt ist Tibet schon ziemlich von der chinesischen Kultur beeinflusst, trotzdem sieht man auf den Strassen aber immer noch viele tibetische Pilger und Cowboys, achja und natürlich Backpacker und andere Touristen. Da man sich also wie erwähnt auf den Touristenrouten bewegen muss, findet der ein oder andere wohl nicht die Weite, das Abenteuer und die Einsamkeit, die er gesucht hat, aber trotzdem ist Tibet eine Reise wert...
Aus kulinarischer Sicht ist Tibet nicht gerade ein Highlight, obwohl Denis den ein oder anderen Yak-Burger gar nicht so schlecht fand, aber es gab ja auch genügend Restaurants mit Sichuan-Küche, die nicht nur besonders scharf, sondern auch besonders lecker ist. Insgesamt ist Tibet schon ziemlich von der chinesischen Kultur beeinflusst, trotzdem sieht man auf den Strassen aber immer noch viele tibetische Pilger und Cowboys, achja und natürlich Backpacker und andere Touristen. Da man sich also wie erwähnt auf den Touristenrouten bewegen muss, findet der ein oder andere wohl nicht die Weite, das Abenteuer und die Einsamkeit, die er gesucht hat, aber trotzdem ist Tibet eine Reise wert...