新的自行车

jetzt ist es da, mein neues fahrrad.

1.gedanke: war es vielleicht doch zu teuer, für china?
2.gedanke: hoffentlich wird es nicht geklaut.
3.gedanke: das sollten die zwei schlösser (hoffentlich) verhindern.

was soll ich sagen? ich wollte gerne wieder ein fahrrad hier in bj. und da wir diesmal ja nicht soo lange hier sind, heißt es, wenn dann, dann besser früher als später. natürlich musste ich viel überzeugungsarbeit bei michi leisten und eigentlich glaube ich nicht, dass ich erfolgreich damit war, aber jetzt ist es da, und schließlich/immerhin ist es kein auto
smiley_wink

hier erstmal das offizielle produktfoto



nachdem wir diverse fahrradläden besucht haben, blieb die beste auswahl doch auf den giant laden in der jiaodaokou beschränkt. also dort, wo ich 2006 schon mein giant gekauft hatte. diesmal sollte und ist es ein fitnessbike geworden. damit gehts dann noch schneller durch bj, lol.

entsprechend wurden meine sicherheitseinrichtungen am rad noch verschärft. ich habe nun zusätzlich zum rücklicht ein vorderlicht! jetzt können mich die autos noch besser anvisieren, na klasse.

und hier noch ein foto von meinem mit installiertem licht



umfrage:

starting wiki

ab heute gibt es ein wiki.

darin möchte ich gerne informationen zusammen stellen, die für familien in beijing interessant sein könnten.

ich kann noch nicht sagen, welchen umfang das projekt haben wird. wahrscheinlich werde wohl nur ich am anfang inhalte erstellen, aber ich habe die hoffnung, dass sich vielleicht auch andere interessierte finden werden, die dort etwas einstellen. natürlich muss dafür das wiki erstmal bekannt gemacht werden. das wird wohl in den nächsten tagen & wochen folgen.

aber zunächst werde ich erstmal ein grundgerüst bauen, an dem man sich orientieren kann und das natürlich noch erweitert werden muss.


preparing take off

so langsam wird es zeit, liebe leute

heute habe ich endlich unsere visaanträge bei der botschaft abgegeben. diesmal ging es so schnell und unkompliziert, dass ich gar nicht glauben konnte wirklich da gewesen zu sein.

michis antrag ging ohne probleme durch, benjamin bekommt wohl ebenso wie michi die 180tage und ich, obwohl ich nun erstmal nur ein touristenvisum beantrage, sogar die vollen 90tage. und das entgegen den informationen auf der website der botschaft. denn dort heißt es, man bekäme max. 30 tage für ein L-visum bei der erst beantragung.

jedenfalls bleiben nun noch einige dinge zu klären bzw. zu beantragen. das heißt noch krankenversicherung abschließen, telefonanschluss stilllegen und hotel für die ersten tage reservieren.

die hoffnung, dass wir zu dritt auf dem campus der beida übernachten könnten hat sich mit der letzten antwort aus beijing zerschlagen. dort hieß es kurz und (schm) herzlos, dass die räumlichkeiten nur immer jeweils 2 stipendiaten zur verfügung gestellt werden, die sich dann ein zimmer teilen. deswegen ist es “not possible to let your child live with you”.
wir sollten uns doch besser eine eigene wohnung off campus suchen.

mal abgesehen davon, dass ich das generell sowieso besser finde, hätte ich doch irgendwie mehr hilfe und nicht so eine herzlose antwort vom austauschbüro erwartet.

jetzt planen wir so, dass wir uns in den ersten tagen im hoten/hostel übernachten und vor ort eine wohnung suchen. zum glück habe ich ja schon etwas erfahrung darin und bin guter dinge, dass wir das meistern werden.

außerdem steht nun noch die vorbereitung unserer abschiedsparty an. diese findet übrigens, wer noch nicht eingeladen wurde, am

13.02.2010 ab 19uhr bei uns statt. falls ihr noch fragen habt, dann meldet euch einfach.

denis.

ps.: außerdem habe ich die seitenstruktur noch etwas angepasst um auf die flut neuer fotos aus china vorbereitet zu sein. ihr findet die neuen seiten hier

back to china, back to bj

2010 ist es wieder soweit.

wir werden wieder nach china gehen, diesmal für ca. 1/2 jahr und wieder nach bj.
diesmal ist es aber michi, die dort an eine uni gehen wird.

konkret heißt das, dass wir also bis spätestens mitte februar in china sein müssen. ich werde bis dahin, hoffentlich, meine diplomarbeit sowie meine letzte prüfung erfolgreich beendet haben.

und für die zeit in bj suche ich mir momentan noch eine geeignete stelle. vermutlich wird es ein praktikum o.ä. das auf das halbe jahr befristet sein wird.

am spannendsten wird es wohl mit unserem kleinen. der kommt selbstverständlich mit uns mit. ich denke, dass wird für uns alle ein interessantes abenteuer.

zur zeit versuchen wir eine geeignete betreuungsmöglichkeit zu finden. gerne würden wir ihn in einen kindergarten geben. das gestaltet sich aber etwas schwieriger als angenommen, da er mit 1,5jahren nächstes jahr noch etwas zu jung für den 北大幼儿园 ist. die bi- oder multilingual kindergärten sind dagegen etwas zu teuer für uns (ca. 500€ / monat + zusatzkosten).

noch wissen wir nicht genau wie wir das lösen werden, im notfall müssen wir wohl auf eine ayi (kindermädchen) zurück greifen, was wir eigentlich nicht möchten, aber ich denke vor ort finden wir sicher schneller und einfacher etwas.

erledigt haben wir ansonsten bisher nur weniges, z.B. die neuen reisepässe beantragt oder telefonabmeldung für die 6 monate geklärt. viel mehr können wir ja momentan noch gar nicht machen.

wir unseren nächsten aufenthalt in china haben wir ansonsten reisetechnisch auch nicht viel geplant, noch nicht. xinjiang reizt uns sehr, aber ob und wie das vor allem mit dem kleinen funktioniert, können wir noch gar nicht abschätzen, weswegen wir wohl erstmal die zeit in beijing abwarten und wie er sich da so macht.

lg und bis bald.

erfahrungsbericht

bin grade ein bisschen auf ein paar websiten rumgesurft und bin irgendwann auch mal auf die marketing website der tub gestoßen. habe entdeckt, dass dort mein erfahrungsbericht, der ja schon lange geschrieben ist, dort abgelegt wurde. wer also lust hat kann ihn sich ja mal durchlesen, gerne freue ich mich auch über feedback.

hier findet ihr ihn:

http://www.marketing.tu-berlin.de/menue/internationales/auslandsprogramme/

fast ganz unten für china, beijing 06/07

viel spaß damit

tibet

Das Zauberwort, um als Ausländer nach Tibet zu kommen, heisst "PERMIT". Bevor man überhaupt die Zugtickets kaufen kann, muss man sich bei einem Reisebüro eine Tibet-Entry-Permit kaufen. Ein ominöses Dokument, das viele Reisende nicht einmal zu Gesicht bekommen. Die Reisebüros wollen jedoch am liebsten ihre überteuerten und für Chinesen zugeschnittenen Reisen verkaufen und es hat uns viel Zeit und Nerven gekostet überhaupt ein Reisebüro zu finden, das für uns die Permit beantragt. Die sassen aber nicht mal in Shanghai, sondern in Tibet und wir haben ständig eingescannte Dokumente hin und her schicken müssen. Letztendlich haben wir die Permit zwei Tage vor unserer Abreise nach Tibet in den Händen gehabt, zu einem Zeitpunkt, wo wir gezwungenermassen unsere Zugtickets schon gekauft hatten. Zugtickets werden in China ca. 10 Tage vor Abreise zum Verkauf frei gegeben, aber besagte Reisebüros kaufen für ihre Pauschalreisen die Tickets für die Schlafwagen auf und obwohl sich Denis am ersten Verkaufstag früh morgens in das Chaos der chinesischen Bahnfahrkartenverkaufsschalter gestürzt und sich gegen drängelnde Chinesen behauptet hat, haben wir doch nur noch Tickets für die niedrigste Klasse bekommen, also 49h hard seat (Harter Sitzplatz). Ausgestattet mit einem grossen Kontingent an Fertignudelsuppen, Keksen und Wasser haben wir die Zeit bei Mau Mau und der Konversation mit einigen der anderen hundert Chinesen, die mit uns im Wagon waren, herumgekriegt, noch dazu haben wir zwei ebenso unerschrockene und romantische Franzosen kennen gelernt, mit denen wir dann später auch zusammen herumgereist sind. In Lhasa angekommen blieb uns aber nicht viel Zeit zum Verschnaufen, nicht nur, dass wir uns an die dünne Luft gewöhnen mussten, sondern wir mussten auch die schwarzen Bretter der Reisebüros abgrasen, um geeignete Mitreisende zu finden, die sich mit uns einen Minibus teilen wollten. Natürlich kann man als Ausländer nicht einfach überall in Tibet hinfahren, sondern benötigt zuersteinmal wieder eine Permit, diesmal eine Alien Travel Permit, die man nur bekommt, wenn man zu einer Reisegruppe mit Reiseleiter gehört. Auf der Strasse haben wir dann einfach mal zwei nette Schweizer angesprochen, die dann zusammen mit einem weiteren Chinesen und den Franzosen aus dem Zug unsere Reisegruppe komplettierten. Neben den vielen Klöstern und Tempeln, die wir während unserer sechstägigen Tour angeschaut haben, war das grösste Highlight natürlich der Mt. Everest, oder besser gesagt das Basislager auf 5200m Höhe, wo wir auch übernachtet haben. Denis hat die Gelegenheit und die dünne Luft dann noch genutzt mir dort einen Heiratsantrag zu machen, jetzt sind wir verlobt und alles weitere könnt ihr dann bestimmt auch im Blog nachlesen. Nach dem Everest sind wir dann auch noch zum Namtso gefahren, einem 4500m hoch gelegenen See mit den wohl schönsten Sonnenauf- und -untergängen.
Aus kulinarischer Sicht ist Tibet nicht gerade ein Highlight, obwohl Denis den ein oder anderen Yak-Burger gar nicht so schlecht fand, aber es gab ja auch genügend Restaurants mit Sichuan-Küche, die nicht nur besonders scharf, sondern auch besonders lecker ist. Insgesamt ist Tibet schon ziemlich von der chinesischen Kultur beeinflusst, trotzdem sieht man auf den Strassen aber immer noch viele tibetische Pilger und Cowboys, achja und natürlich Backpacker und andere Touristen. Da man sich also wie erwähnt auf den Touristenrouten bewegen muss, findet der ein oder andere wohl nicht die Weite, das Abenteuer und die Einsamkeit, die er gesucht hat, aber trotzdem ist Tibet eine Reise wert...

hanoi

nun sind wir mittlerweile in hanoi, also vietnam angekommen.

aber noch kurz zu unseren letzten tagen in china, die eigentlich keine richtigen mehr waren. zuletzt hatte ich ja berichtet, dass wir auf hainan nen roller leihen wollten um ein bisschen in der gegen rumzufahren. das haben wir dann auch gemacht, für unglaubliche 180€ den tag, aber dafür waren wir endlich mal wieder unabhängig vom chinesischen transportsystem.

damit haben wir ein paar erledigungen gemacht und auch schon gleich los richtung nirgendwo. wir wollten auf der insel zu DEM schönsten strand, leider war der, jedenfalls für unseren roller, zu weit entfernt. der motor wollte nicht so richtig, weswegen wir zwischen 30-40kmh in der brennenden sonne verbrachten.
wir sind also einfach in ein paar dörfer, zu irgendnem strand und am ende dann an einen anderen sehr bekannten, natürlich auch sehenswerten, strand gefahren, wo man normalerweise sogar 50yuan eintritt zahlen muss. wir haben uns einfach bei den resorts als hotelgäste ausgegeben und sind so reingekommen. michi war dabei natürlich total unwohl und hat überall nach aufpassern ausschau gehalten.

am ende ist alles gut gelaufen und dann ging es auch schon zurück. die wirklich letzten tage auf hainan haben wir dann noch in wenchang verbracht, die, wie könnte es anders sein, auch sehr schöne strände haben soll und weit weniger touristisch, dass es auch war. den dort gab es außer EINEM bekannten schicken resort nichts. nicht mal, jedenfalls für uns, die kein seafood mögen, leckeres essen.

jedenfalls hatten wir da ja auch nur 1 tag insgesamt und dann ging es auch schon zurück nach haikou, der "hauptstadt" hainans und von da aus mit der fähre über nacht nacht beihai auf dem festland.
dort, viel zu früh, ca.4uhr, angekommen hatten wir großes glück, gleich um 7 uhr morgens den bus direkt nach hanoi zu bekommen.
und damit wären wir auch schon am ende meines 14monatigem aufenthalt in china. irgendwie ging es alles dann doch soo schnell, dass ich gar nicht realisiert habe china schon zu verlassen.
nun sind wir in vietnam und trotzdem ist hier vieles ähnlich, aber auch total anders.

verglichen mit china ist es hier schon echt total chaotisch, an vielen stellen viel dreckiger und natürlich noch! lauter. dafür, so mein erster eindruck, viel freundlicher, hilfsbereiter und nicht so eine abzockermentalität wie die chinesen sie haben. natürlich gibt es solche und solche und grade eben beim abendessen hatten wir mal wieder solche, wo wir 6€ zahlen mussten.
aber genauso hatte ich glück einen hilfsbereiten computerfachmann zu treffen, der es geschafft hat mein, apple (mal wieder) netzteil zu reparieren anstatt mir ein neues zu verkaufen, was mich entsprechend 80€ mehr gekostet hätte.

ansonsten bestanden unseren ersten tage darin uns die altstadt anzuschauen. leider wurde dieser plan etwas von einer merkwürdigen 1 tag dauernden erkältung meinerseits und behördengängen andererseits.
wir mussten zur deutschen botschaft in hanoi um passkopien beglaubigen zu lassen für... unsere hochzeit.

zu diesem thema werde ich demnächst mal was schreiben. ich habe nur noch knapp 1h zeit um diesen eintrag online zu stellen, denn dann geht es auch schon los für uns nach sapa. das liegt im norden von vietnam in den bergen. dort wird dann etwas gewandert und was weiß ich noch alles. dieser ausflug wird allerding nur 2 tagen dauern und dann geht es, für einen zwischenstopp von wenigen stunden, zurück nach hanoi, von wo aus wir dann, ebenfalls für 2 tage, nach halong bay fahren werden, wo es, mal wieder, einen sehr schönen strand geben soll.
hier muss ich aber anmerken, dass diesen strand auszeichnet eine world heritage site zu sein. vor diesem liegen viele kleine inseln und der blick soll also atemberaubend sein.

nun bleibt mir nur noch darauf zu verweisen, sich zu gedulden, bis wir wieder zeit und möglichkeit haben einen neuen blogeintrag und hoffentlich auch bilder hier zu präsentieren.
vielleicht auch schon am 03.11, aber wartet nicht drauf.

guilin, hongkong, macau, hainan,...

ist das zu prollig mit dem titel? Winking

also, mittlerweile sind wir schon am mehr oder minder südlichsten punkt chinas, der insel hainan, angekommen. wir haben auch schon ein sehr schönes hostel gefunden und das hat sogar wifi, was auch der grund ist, warum ich nocheinmal versuche, meinen blog hier zu aktualisieren.
naja, wenn ihr das jetzt lesen könnt schein es ja geklappt zu haben.

mal in zusammenfassung. in guangzhou hat alles wunderbar mit unseren vietnamesischen visa funktioniert. von dort aus sind wir dann auch gleich weiter nach shenzhen, dem übergang nach hongkong.

dann ging es auch schon rüber, in die zivilisierte welt. obwohl es ja "china" ist, ist es doch ganz anders. vor allem der britische einfluss ist doch sehr stark zu spüren. das beste an hk war aber eigentlich, dass man endlich, nach langer zeit, mal wieder das gefühl hatte, die leute wollen einen nicht unbedingt übers ohr hauen und das einem auch mal aus nettigkeit geholfen wird.
es gab sogar exzellente tourist offices, stadtpläne und und und, und vieles kostenlos. das kann gar nicht china sein.
ansonsten war hk eine qual für mich. wie man weiss ist hk das mekka für elektronikbegeisterte, wie ich es z.b. einer bin. außer einem stativ und nem notebook schloß gab es für mich leider nichts, wir müssen ja ein bisschen aufs geld schauen, bei unserem plan, auch wenn manches noch soo billig war, verglichen mit dtl. iTouch für 230euro anstatt 300.

alles in allem war hk wirklich interessant, aber entsprechend teuer, jedenfalls was die lebenshaltungskosten angeht.

nach 3 tagen ging es dann auch schon gleich mit der fähre nach macau. macau hat ebenso wie hk einen starken kolonialen einfluss, nur waren es hier die portugiesen. viele schimpfen ja über macau, uns hat die stadt aber wirklich sehr gefallen. zwar ist alles etwas dreckiger und herunter gekommener als in hk, dafür hat sich diese stadt aber viel mehr vom portugiesischen charme erhalten können, als das britische in hk.

in macau hatten wir sogar das glück in ein berühmtes hotel bzw. hostel in dem alten rotlichtviertel unter zu kommen und dort sogar, wie wir denken, den besten raum zu bekommen, mit kleinem balkon direkt zur kleinen gasse. das schöne an diesem hotel war, dass es mehr oder weniger original ist und sogar im berliner bären gekrönten film isabella vorkam, was man natürlich überall im hotel sehen konnte.

nach schon 2 tagen ging es dann zurück ins verrückte china und damit wieder zu den unfreundlichen, rotzenden und gaffenden chinesen. an dieser stelle muss ich anmerken, dass mir china im moment langsam auf die nerven geht, gut, dass wir endlich woanders sind (obwohls da bestimmt noch schlimmer ist)

wir sind also von zhuhai, dem übergang macau-china, direkt nach haikou, auf hainan, der insel am südlichen ende chinas. wie chinesen gerne behaupten, dem hawaii chinas. von dort aus sind wir dann heute, auch gleich weiter in den touristenort sanya, der, leider, wirklich sehr touristisch ist.
vor allem die russen scheinen die gegend hier unsicher zu machen, weil man überall schilder, musik, ... auf russisch sieht, hört...usw.

dafür muss ich aber zugeben, dass es hier wirklich ganz schön ist. morgen wird es dann auf ne kleine spritztour gehen, eventuell leihen wir dafür nen roller.

soviel fürs erste...

wer es geschafft hat bis hierhin zu lesen der wird dafür belohnt, dass er erfährt, dass meine freundin und ich nun miteinander verlobt sind...

wuhan

kurze information:
wir haben uns jetzt auf unsere lange reise richtung südostasien begeben und unsere erste station war wuhan, wo wir eine freundin von michi besucht haben. viel sehenswertes gibt es aber in dieser stadt nicht, so dass wir den aufenthalt relativ kurz gehalten haben. 2 tage waren eigentlich auch genug und so sind wir dann heute morgen mit dem zug zu unserem ersten richtigen reiseziel, guilin, gefahren. mit einer verspätung sind wir dann vor kurzem hier angekommen und gehen jetzt auch gleich schlafen.

hier in guilin und vor allem in der umgebung gibt es, soll es geben, wunderschöne landschaften, berge, den li fluss, reisfelder, wie man das aus den filmen kennt usw. usw.

das werden wir dann in den nächsten tagen erkunden. danach geht es dann schon richtung hongkong, mit einem zwischenstopp in guangzhou, wo wir unsere vietnamesischen visa beantragen müssen.

bis dahin, alles gute.

威图电子机械技术有限公司 : praktikum bei rittal electro-mechanical technology

meine erste arbeitswoche liegt hinter mir und eigentlich hat die zweite schon begonnen. dank der jahresinventur, die seit letzten freitag läuft habe ich bzw. unsere abteilung heute frei.
das gibt mir auch endlich mal zeit hier wieder zu bloggen.

außer zum busfahren, arbeiten, wieder busfahren, mal ab und zu einen happen essen und dann noch ein bisschen schlafen komme ich hier kaum zu mehr. meine tage sehen im moment nämlich ziemlich gleich und zeitraubend aus. gegen 6 steh ich auf, um dreiviertel (viertel vor, für die wessis) 7 gehts dann ab zum öffentlichen bus mit dem ich erstmal zur shuttlebus station fahren muss. um kurz nach halb 8 steig ich dann in diesen ein und gegen dreiviertel 9 wieder aus. d.h wenn ich in der firma ankomme bin ich bereits fast 3h wach.

die arbeit selbst ist eigenlich ganz angenehm. natürlich gab es für mich in der ersten woche noch nicht sooo viel zu tun. ich arbeite in der abteilung work preparation, subabteilung internal logistic, die es erst seit kurzem gibt und eigentlich erstmal richtig anlaufen muss. work preparation, wie der name schon sagt, bereitet den gesamten produktionsablauf vor. die interne logistik analysiert, kontrolliert und steuert die internen materialflüsse und löst ggf. probleme. aber bevor ich da richtig einsteige musste ich natürlich erstmal die firma und unsere abteilung kennenlernen.

der erste tag bestand deshalb hauptsächlich daraus, mir von mindestens 3 verschiedenen mitarbeitern die fabrik zeigen zu lassen und vielen, wichtigen!, mitarbeitern vorgestellt zu werden. alle chinesischen mitarbeiter, mit denen ich bisher gesprochen habe, waren wirklich sehr nett zu mir und sehr erfreut mich kennen zu lernen, so jedenfalls mein eindruck. natürlich meinte auch gleich jeder wichtige mitarbeiter, also jeder, der befügnisse inne hat, ich solle mich vertrauensvoll an ihn wenden, wenn ich fragen zu speziellen themen hätte. und natürlich wüsste immer er am meisten darüber bescheid. meistens waren es aber die selben gesprächsthemen, also begrüßen, wer ist wer, was mache ich hier, wie lange bin ich hier und schon in china, ...

also ging es darum hände zu schütteln (worin viele der chinesen echt ungeübt sind, weil sie sich davor ja etwas scheuen) und freundlich smalltalk zu machen.
übrigens habe ich beim mittagessen mal versucht zu erklären, dass mir die fabrik schon von mitarbeiter xy gezeigt wurde. mein chef daraufhin zu mir: ja, aber herr yz kennt die maschinen viel besser. na dann 加油!

die nächsten tage ging es dann los mit der einführung unserer abteilung, d.h. die warenlager, planung, beschaffung, produktion. in dieser woche kommen dann noch andere. am anfang war ich ja nicht so recht überzeugt davon, dass mir die chinesen das richtig vermitteln können, weil sie meistens doch sehr zurückhaltend und unsicher wirken. aber während der arbeit mit ihnen sind sie dann richtig aufgetaut und wenn man mal nachfragt und versichert, dieser job ist ja sehr anspruchsvoll und extrem wichtig für den gesamten produktionsablauf (was ja wirklich stimmt, nicht, dass ihr hier was missversteht) freuen sie sich ungemein und reden gleich viel mehr und motivierter.

außerdem bin ich ja sehr von meinem chef überrascht, der, trotz seiner vielen arbeit, immer vorbei kommt und schaut, ob ich auch (ja) was zu tun habe. manchmal kommt es mir auch schon komisch vor, wenn er (mein chef) mich fragt, ob - zitat: "was kann ich noch für dich machen"? aber mich freuts, dass man hier mal als praktikant ernst genommen wird (hab sogar schon meine eigenen visitenkarten bekommen).

meine erste anspruchsvollere aufgabe ist im moment für ein paar probleme im wareneingangslager lösungen zu finden. das ist sowas wie, falsche oder unpraktische glaslagerung, rost an den metallen oder kaputte kartons, was sich in verloren gegangenen materialien widerspiegelt. da sind natürlich eine menge dinge, die man verbessern kann, oder einfach, wenn die chinesen mal etwas richtig stapeln würden, aber solche dinge, sind dann eher kaum, wie mein chef zu mir meinte, mit uniwissen zu lösen.

zumal ich das letzte mal was von logistik usw. vor 4 jahren im grundstudium gehört habe. jedenfalls habe ich so meinen internetzugang freigeschaltet bekommen und recherchiere jetzt, wenn zeit ist, nach solchen lösungen.

meine tage enden dann meistens damit, dass ich pünktlich um 5 die firma verlasse und in den 5:05 bus richtung innenstadt steige und ihn gegen 6:15 wieder verlasse. von dort dann der gleiche spass zurück zu meiner wohnung, so dass ich dann mehr oder weniger spät gegen halb/um 7 zu hause bin. essen, emails checken oder schreiben und das wars auch schon. an das frühe aufstehen muss ich mich erstmal wieder gewöhnen, weshalb ich an den meisten tagen schon um 10 schlafen gehe.

tja, und deswegen blieb auch immer quasi keine zeit um hier zu bloggen. außerdem habe ich hier, trotz internetverbindung, öfter probleme was hochzuladen. mein erster bericht aus sh hat auch mehrere tage gebraucht bis er da war.

was gibts sonst noch darüber zu erzählen? eigentlich nicht mehr viel.
es gibt eine firmeneigene kantine mit chinesischen essen natürlich nur. das ist ganz ok und kostet mich nichts. außerdem veranstaltet die firma ab und zu am wochenende ein fussballmatch, zu dem ich natürlich, als deutscher, eingeladen, wohl mehr eingefordert wurde. auch, wenn ich versichert habe, dass ich quasi kein fussball spiele, so hat das mehr oder weniger niemanden interessiert und ich habe dann einfach zugesagt.

eine große sache gibts vielleicht doch noch... vielleich kann ich zu dem betriebsausflug in 2 wochen an irgendeinen heiligen oder was auch immer für einen berg, irgendwo in der provinz fujian oder guangdong (auf der höhe von taiwan) mitreisen. mal abgesehen, dass das bezahlter urlaub ist, würde ich ja gerne mal sehen, wie die chinesen so außerhalb der arbeit sind.

bis dahin

ps: die berichte zur transsib sind noch immer nicht vergessen

willkommen in上海

nun bin ich wieder hier.
für mich, ist es nun das dritte mal, dass ich in shanghai bin und persönlich erwarte ich, dass sich damit entscheidet, ob mir diese stadt gefällt oder nicht.
2004 war ich das erste mal hier in shanghai und es hat mir sehr gut gefallen, tolles wetter, lecker essen, das erste mal maglev (transrapid) train gefahren und das formel1 rennen gesehen.
beim weitern mal, im märz diesen jahres, wo ich mit robert hier war, fand ich es überhaupt nicht mehr so schön, scheiß wetter, besseres essen aus beijing gewöhnt, kein maglev und natürlich auch keine formel1.

also steht es jetzt quasi 1:1.

aber vielleicht fang ich mal von vorne an, wieso ich überhaupt hier bin?
mein studium bzw. arbeit in beijing habe ich ja nun mehr oder weniger beendet (sehr wahrscheinlich werde ich hier noch ein bisschen weiter machen müssen) aber ich hatte schon von anfang an den plan nach dieser zeit hier noch meine 13 wochen vom fachpraktikum zu machen.

zumal michi sowieso noch bis ende september in hangzhou ihr zeug machen wird bleibt für mich ebenfalls genug zeit um meinen kram zu machen. also ging es seit anfang des jahres darum einen geeigneten platz zu finden und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das soo schwierig werden würde. man hört ja immer, dass leute mit ingenieurswesen immer händeringend in china gesucht werden. vielleicht ist das auch so, aber leider bekam ich viel zu oft die mitteilung sie könnten mir keine, meinen anforderungen, entsprechende stelle anbieten (wobei unsere praktikumsrichtlinien ja ziemlich weit auslegbar sind)

was solls, am ende habe ich ja nun doch einen gefunden, und die firma (rittal) befindet sich im industriezentrum shanghai´s.

dort werde ich dann, übrigens ab morgen, anfangen in der internen logistik zu arbeiten, was ich da genau machen werden, werde ich in den nächsten tagen posten.

jedenfalls ging es dann, als ich die zusage endlich hatte, darum eine wohnung zu finden. das war jetzt auch wieder unglaublich viel stress. erst hieß es rittal würde mich dabei helfen, diese "hilfe" bestand jedenfalls aus einer mail mit einem link, zu einer chinesischen maklerwebsite, mit dem verweis meine chinesischen kommilitonen könnten mir dabei helfen.
eigentlich hatte ich gar keine lust mehr han (guter chin. freund) damit zu nerven, er hatte schon wirklich viel für mich in beijing gemacht, so habe ich mich dann an solche makler gewandt. alles in allem wurden mir viel zu teure und hässliche wohnungen angeboten und glücklicherweise habe ich vor 2 tagen noch im internet eine anzeige gefunden, die schon eher meinen vorstellungen entsprach.

und ich hatte auch mal glück, diese wohnung war noch zu haben. so bin ich heute morgen mit dem flieger von beijing nach shanghai und war punkt 12 heute vor dem haus, in dem ich nun die nächsten ca 15 wochen verbringen werde. alles in allem ist sie jetzt größen-, ausstattungs und moderntechnisch (?) nicht der hit, dafür aber ist sie im bzw. auf dem 22 stockwerk, mit anliegender dachterasse mit (nicht besonders schönem) blick (aber immerhin) auf den huangpu, der fluss, der durch shanghai fließt.

und auf jedenfall von meinem praktikumsgehalt noch bezahlbar.

ab morgen früh heißt es dann auch für mich irgendeinen weg finden, zur rittal hauseigenen shuttlebusstation zu finden, die leider ein paar kilometer weit weg ist. leider habe ich auch mein fahrrad noch nicht hier, so dass ich da schnell hinradeln könnte.

jetzt verabschiede ich mich mal und lasse euch gespannt auf die nächsten berichte warten
denis

ps: transsib bericht irkutsk ist bereits in arbeit, wurde zwischen durch etwas liegen gelassen

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keine ahnung von wem die ist, aber genau so stell ich mir vor china vor...

und außerdem, es regnet endlich mal wieder. ich hätte nie gedacht, dass ich mich über regen mal so wie heute freuen würde. es ist halt nur, dass seitdem es sommer geworden ist es noch kein mal geregnet hat. das letzte mal war sogar anfang märz, ihr erinnert euch aus meinem blogeintrag, den schneeregen.

sowieso habe ich hier seitdem ich in china bin bestimmt erst 20 regentage erlebt.


es riecht jetzt einfach sooo schön nach sommer, wenns regnet

Meine Eltern zu Besuch: Peking

Zum 2. Mal während meines Aufenthaltes in China bekam ich Besuch aus Deutschland. Für meine Eltern bedeutete das (hoffentlich) einen erholsamen Urlaub zu erleben und mit möglichst zahlreichen und eindrucksvollen Erinnerungen heimzukehren, naja und mich eben wieder zu sehen. Für mich hieß das zahlreiche und erfahrungsreiche Eindrücke vom Leben eines Reiseleiters zu gewinnen. Das bedeutete also u.a. ein Hotelzimmer zu finden, natürlich möglichst nahe meiner Wohnung, gute Verkehrsverbindungen herauszusuchen und überhaupt ein Programm mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufzustellen, dass man in den wenigen Tagen, die den beiden, 10 Tage mit jeweils 1 Ab- und Anreisetag = 8 Urlaubstage, zur Verfügung standen, schaffen kann.

Als Einwohner Pekings war mir natürlich klar was Besucher dieser Stadt unbedingt sehen müssen und von daher war es gar nicht so schwer den Plan aufzustellen. Wie zu jedem guten China Urlaub gehören die Sehenswürdigkeiten Pekings in jedes Programm, das bedeutet den Tiananmen zu sehen, die Verbotene Stadt zu besichtigen, den Himmelstempel und Sommerpalast zu sehen und selbstverständlich die chinesische Mauer zu besteigen. Mit diesem Programm kann man gut einige Tage füllen. Die restliche Zeit haben wir mit Shopping und dem Besuch meiner Uni und anderen weniger bekannten Sehenswürdigkeiten verbracht.

Nicht zu vergessen stand natürlich noch ein Abstecher nach Xi‘an auf meinem vollen Touriprogramm.

Selbstverständlich beschreibe ich euch jetzt nicht jeden Tag an jedem dieser Scenic Spots, sondern beschränke mich auf die interessanten und amüsanten Erlebnisse während dieser Zeit.

Mit der Ankunft meiner Eltern am 4.März kam auch endlich wieder das gute Wetter zurück. Noch einen Tag vorher hatte es sogar wieder geregnet und geschneit in Peking, was mir doch große Sorgen für meine Pläne bereitete, aber wir hatten einfach Glück. Die ganze Zeit über, in der sie hier waren, hatten wir bestes Reisewetter, wirklich unglaublich, Sonnenschein jeden Tag.

Am ersten Urlaubstag ging es dann gleich mal zu den wichtigsten Punkten, d.h. Tiananmen und Verbotene Stadt. Viel schreiben brauch ich dazu ja nicht, weil man das einfach nur sehen muss. Schade war nur, dass die Chinesen mal wieder alles Sehenswertes mit Bauzäunen verpackt haben um notwendige Reparaturen durchzuführen. Sad

Obwohl auf meiner Abhakliste(!) auch noch der Kohlehügel in der direkten Folge von Tiananmen und Verbotener Stadt stand wurde genörgelt, das sei genug für einen Tag, was ich jetzt mal auf das erfahrene Alter und das ziemlich windige Wetter schiebe, sodass wir uns nur noch auf den Weg zu meinem Campus gemacht haben um einen Eindruck von meiner Uni zu bekommen.

Achja, es war wirklich windig und dementsprechend kühl bzw. kalt (s.u.)

Am Abend gab es dann gleich mal das erste Festessen in dem besten Pekingenten Restaurant meiner Stadt, laut dem Nadler Stadtführer, ist das das „King Roast Duck“ in der Jianguomen. Kein Kommentar von mir zu solchen Aussagen, aber lecker war es allemal. Im Übrigen bekommt ihr hier nachfolgend das erste Lehrvideo geboten, wo man das korrekte essen einer Pekingente lernen kann. Viel Spaß.

Am 2. Tag standen dann Himmelstempel und der Sommerpalast auf dem Programm. Wiedereinmal hatten wir bestes Wetter und konnten somit diese schönen Parkanlagen mit ihren Tempeln, Hallen usw. genießen und schönste Aufnahmen machen.

Als meine Mutter dann das Folgende über den Ursprung des Sommerpalastes erfahren hatte, war es quasi um mich und mein Geburtstagsgeschenk für dieses Jahr geschehen.

Kaiser Qianlong ließ ihn 1751-1764 für eine Gesamtsumme von 4,8 Mio. Silbertael als Geschenk zum 60. Geburtstag seiner Mutter errichten.

Gut, dass ich kein Kaiser bin, sage ich jetzt mal.

Am 3. Tag ging es dann als krönenden Abschluß der Pekingbesichtigungstour zur Großen Mauer nach Badaling. Gerne wäre ich woanders hingefahren, aber nachdem ich bereits 4 andere Mauerstück kenne und wusste, wie schlecht man auf diesen Vorwärts kommt, habe ich mich entschlossen meinen Eltern nicht zu viel zu zumuten und in den ausgebauten Abschnitt nach Badaling zu fahren. Dieser Abschnitt liegt mit ca. 80km von Peking entfernt am nähsten und ist damit die erste Wahl für Mauerbesichtigungen, was man leider auch sofort feststellt. Überall Touribussi, etliche Straßenhändler und horrende Preise für die sonst billigsten Dinge in China. So haben wir beispielsweise 60kuai für eine Kanne Hongcha (Schwarzer Tee) bezahlt. Da war ich wirklich baff.

Glücklicherweise waren wir nicht in der Hauptreisezeit dort, so dass es trotz der vielen Reisenden vermutlich relativ leer war. Schön war dieser Mauerabschnitt aber trotzdem, weil wir (alle) die Mauer mit Schnee bedeckt erleben konnten, was eher selten ist, aufgrund des wenigen Schnees, der hier im Winter fällt.

Was ich aber unbedingt noch beschreiben muss, ist wie wir überhaupt dorthin gekommen sind, denn das ist wirklich eine Erwähnung wert. Der 1. Plan war mit dem Zug nach Badaling zu fahren. Gesagt getan, am Vortag Tickets besorgt am nächsten Morgen ab zum Bahnhof.

Merkwürdigerweise konnte ich jedoch unsere Zugnummer nicht auf der Anzeigetafel finden und sah mich selbst dann entsetzt, als ich auf dem Ticketschein hinter Beijing noch das Zeichen „Bei“ entdeckte. Zu dieser Zeit hatten wir noch etwa 20Minuten um also zum besagten Nordbahnhof zu kommen. Die Frage war nur, wo genau liegt der Nordbahnhof? Selbstverständlich habe ich dafür schon Sprüche wie „im Norden“ bekommen, die jedoch entgegen allen Vermutungen und zu diesem Zeitpunkt wenig hilfreich und eher kontraproduktiv waren, und es noch immer sind Winking

Was also macht ein guter Reiseleiter in dieser Situation? Richtig, er sucht ein Taxi mit eloquenten und geschultem Personal. Falsche Entscheidung! Unser Taxifahrer selbst wusste nichts mit Beijing Bei anzufangen und quasselte immer was von Beida, ich hab‘s nicht verstanden. Im Nachhinein bin ich aber froh, dass selbst ein Pekingtaxifahrer nicht wusste, wo der Nordbahnhof sein sollte. Ich habe mich dann kurzfristig umentschieden und mich auf den Tipp im Nadler berufen mit einem Linienbus dorthin zu fahren.

Übrigens ist der Beijing Bei = Xizhimen, also etwa 10 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Das war wirklich bitter, bei einer Abfahrtszeit des Zuges um 8:14 morgens.

Den Bus, den wir dann genommen haben ist von Deshengmen abgefahren, ebenfalls bitter, weil auch nur etwa 15Minuten von meiner Wohnung entfernt. Sei es drum. Wie so oft, findet man den Bus erst nach 10maligen Fragen und Suchen der richtigen Bushaltestelle aus den 1000en anderen drumherum. Wie ich bereits wusste, kamen wir mit diesem Bus jedoch nur bis auf gut 2/3 der Strecke nach Badaling, den Rest solle man nach einem nummernlosen Bus Ausschau halten (???) Das sind sehr wahrscheinlich diese Abzocktaxis, wie jenes, dass wir (Michi&Ich) nach Huanghoa genommen haben und das wollte ich dieses Mal nicht.

Deswegen habe ich in Changping nachgefragt, ob es nicht einen Linienbus nach Badaling gäbe, den es sogar geben sollte, laut den Angestellten und den es laut den Taxifahrern eben nicht geben sollte. Hmm, also erstmal rein in den Bus und los gings. Nach 10Minuten Fahrt wurden wir jedoch schon wieder an einer riesigen Schnellstraße rausgeworfen mit dem Fingerzeig auf einen Kiosk.

Zu diesem Zeitpunkt war ich erstmal verunsichert und entmutigt. Da steht man dann ganz allein mit den Eltern und weiß nicht wie weiter, es waren ja nicht einmal mehr diese Taxis oder gar irgendwelche Taxis oder Busse zu sehen.

Glücklicherweise war diese unangenehme Situation ziemlich schnell vorbei, weil ich einen nummernbehafteten (??) Bus auf uns zukommen sah, aus dem eine freundliche Schaffnerin auf die Frage, ob sie nach Badaling fahren, nickte und uns herein winkte.

Jedenfalls ist alles gut verlaufen und im Nachhinein freu ich mich, weil das genau so ein Situation war, die einem Chinareisenden nur allzu oft begegnet. Also, ankommen tut man immer irgendwie.

Der Rückweg war weniger anstrengend. Nachdem wir erfahren haben, es es lediglich 2 Züge am Tag gibt, die von und nach Peking fahren. Den 1. hatten wir grade verpasst und auf den 2. hätten wir noch 4h warten müssen. So haben wir den Linienbus 919 genommen, der direkt (ohne umsteigen o.ä.) jetzt ratet mal wohin!

zur Busstation Deshengmen fährt

Der 4. Tag sollte vor unserer Abreise nach Xi‘an etwas ruhiger werden. Deswegen habe ich kurzfristig, neben dem Shopping, den Besuch des Fernsehturms vorgeschlagen, weil das Wetter jetzt endlich einfach zu schön und zu warm war, um nur in irgendwelchen Mall‘s rumzuhängen und um jeden Kuai zu feilschen.

Danach noch kurz zum Hongqiao („Antikmarkt&ldquoWinking so antik wie chinesische Antikmärkte eben sein können und einen haufen nutzloses Zeug gekauft, für sehr wahrscheinlich viel zu viel Geld, trotz hartnäckigem Handeln.

Danach noch kurz zum Fitting für unseren neuen Anzüge und Kostüme.
Und dann packen für die Reise nach Xi‘an

Über Xi‘an berichte ich euch dann das nächste Mal.

新年快乐 - Happy Chinese New Year

Der Neujahrstag ist zwar schon eine kleine Weile her, was mich aber trotzdem nicht daran hindern soll, euch nun davon zu berichten.

Wie ihr vielleicht wisst oder auch nicht wisst wird in China, auch wenn hier bereits offiziell der gregorianische Kalender gilt, noch immer das traditionelle, nach dem Bauernkalender, bestimmte chinesische Neujahrsfest bzw. Frühlingsfest gefeiert. Das neue Jahr kann dabei zwischen dem 20.Januar und 21.Februar eines jeden Jahres liegen und richtet sich nach dem ersten Neuen Mond im ersten Monat des Jahres. Deswegen liegt der Neujahrstag jedes Jahr anders.

Zu diesem Fest beginnt traditionell eine der größten Völkerwanderungen Chinas und vermutlich auch der Welt. Zum chinesischen Neujahr fahren nämlich die meisten Chinesen zurück in ihre Heimatdörfer um dort mit ihren Familien und Verandten das Fest der Feste zu feiern. Auch mein lieber Freund Han war in dieser Zeit bei seiner Familie daheim und hat mir sogar von dort herzliche Neujahrsgrüße zukommen lassen was ich ja sehr nett von ihm fand.

Das wirklich Interessante an Neujahr war aber das Böllern und Feiern. Was zum 1.1. diesen Jahres wohl nur ein Probedurchlauf zum chinesischen Neujahr gewesen schien, war in dieser Nacht 1000x verrückter.

Aber mal von Anfang an. Um das neue Jahr gebührend zu empfangen haben wir, also einige von der Beida, einige von irgendwo aus Wudaokou (ist ne andere Uni) und ich uns mal wieder entschlossen bei mir zu feiern. So ganz traditionell natürlich mit einem leckeren Jiaozi-Essen. Wir haben uns dann aber doch noch kurzfristig entschlossen in ein Jiaozi Restaurant zu gehen, weil es doch um einiges leckerer ist, als die Tiefgekühlten Dinger... Na davon habe ich euch ja schonmal berichtet.

Jedenfalls war es ein ganz netter Abend und die Party ging dann ab 24h so richtig los. Was die Chinesen hier an Böllern und Raketen und und und abgeschossen haben kann man sich gar nicht vorstellen. Ich möchte das mal so beschreiben:

Man kennt doch bei uns diese witzigen, netten kleinen Knallfrösche, also so eine Aneinanderreihung von mini Knallern. Genau sowas haben die hier auch, nur dass daran nicht diese süßen, kleinen Dinger dran waren, sondern mindestens welche von der uns als D-Böller bekannten Sorte. Und ganz ehrlich, dass waren noch die kleinen. Da wundert es keinen, dass es wohl zig Verletzte gab und sogar einen Toten, obwohl ich ja sagen muss, dass ich das angesichts der Massen von Feuerwerk etc. für viel zu wenig Verletzte halte. Na vielleicht haben da die Offiziellen bei der Statistik etwas nachgeholfen.

Jedenfalls ist das Chinesische Neujahr wirklich erlebenswert (gibt‘s das Wort?)
Aber damit nicht genug, und auch grade deshalb finde ich es nicht so schlimm, dass ich euch „erst“ jetzt davon berichte, denn noch immer wird auf den Straßen und Höfen Feuerwerk abgeböllert. Noch immer heißt wirklich, heute abend noch.

Vermutlich liegt es daran, dass noch 15 Tage nach dem Neujahrsbeginn offiziell gefeiert wird.

Auch finden in dieser Zeit noch etliche Festlichkeiten in ganz Peking statt. Etwas schade ist aber, dass wir irgendwie versäumt haben, rechtzeitig in einen der zahlreichen Parks zu gehen, wo bspw. der traditionelle Löwen- und oder Drachentanz aufgeführt wird.

Wir sind dann zwar dort hin(zum Ditan der das Pendant zum Himmelstempel darstellt) gestern am 25.02., mussten aber feststellen, dass das Fest nur bis zum 24.02. stattfand, das war natürlich bitter.

Wir konnten also lediglich zusehen, wie die Zelte, Buden usw. abgebaut wurden.

Jedenfalls war es eine schöne Zeit und nun geht es auch schon weiter, denn ich bekomme ja schon dieses Wochenende wieder Besuch. Davon werde ich dann sicherlich berichten.

ps: Ich habe natürlich auch ein paar Videos vom Böllern „gedreht“. Das werde ich euch mal zusammen schneiden und dann präsentieren, aber etwas später.

哈尔滨 - Harbin

Da bin ich wieder, zurück aus dem hohen Norden Chinas, wo ich letztens einige schöne Tage verbracht habe. Darüber gibt‘s natürlich eine Menge zu erzählen und am besten ich fang‘ gleich mal damit an.

Von meinem Ticketkauf habe ich euch ja letztens schon berichtet. Jedenfalls ging es am nächsten Abend auch schon los. Mit Sack und Pack, eigentlich war es nur ein kleiner Rucksack, mit allem Nötigem vollgestopft, bin ich ab zum Bahnhof. Die Hinfahrt war sehr gediegen, ich habe schließlich auch den Softsleeper bezahlt, es war also dementsprechend luxuriös wie ihr hier an der Wartehalle oder meinem Abteil sehen könnt.

Im Zug angekommen gab‘s gleich mal die erste Tauschaktion. Eine Gruppe von jungen Chinesen wurde offensichtlich nicht in ein Abteil gesteckt und wollten deshalb mit mir die Plätze tauschen. Na, da hatte ich nichts dagegen und hab einfach ja gesagt. Dann gab es irgendwie nochmal ein Hin-und-Her wegen den Tickets, aber am Ende bin ich ohne Probleme um 7 Uhr morgens in Harbin angekommen. Schon als ich noch im Zug wartete und die Türen geöffnet wurden durchflog eine Eiseskälte den Waggon. Als ich dann auf dem Gleis stand hat man die frischen -15 Grad dann doch deutlich gespürt, zumal ich aus einem schon +15 grad warmen Peking angereist kam.

Jedenfalls bin ich raus aus dem Bahnhof und zielstrebig Richtung Selbigem für Busse gegangen. Bevor ich dahin bin habe ich mir aber natürlich gleich noch einen Stadtplan zur Orientierung gekauft, der sich, trotz der fehlenden pinyin, als äußerst hilfreich erweisen sollte.

Auf dem Bahnhofsplatz wurde ich dann gleich mal wieder von irgendwelchen Chinesen angequatscht, aber...
nicht wie man denken würde auf Chinesisch, sondern diesmal auf Russisch. Man muss nämlich wissen, dass die Stadt Harbin tiefe Wurzeln zur Russischen Kultur hat, bedingt durch den Bau der Transsib, den Flüchtlingen der Verfolgung durch die Bolschewiken und der Einnahme der Stadt durch die Russen 1945. Der Einfluss spiegelt sich offensichtlich vor allen in dem alten Stadtkern Harbins wieder, der geprägt ist durch viele alte russische Herrenhäuser, die aber mittlerweile immer mehr verfallen. Hier seht ihr mal welche die noch ganz gut erhalten ist.

Jedenfalls bin ich, glücklicherweise, gleich mit dem richtigen Bus bis zu richtigen Haltestelle gefahren um dort mein Bett in dem 8er Dorm eines Hostels zu beziehen. Das Hostel wo wir genächtigt haben war jetzt nicht von allerbester Qualität, aber zum Übernachten für wenige Tage sollte es, mir zumindest, genügen. „Mir zumindest“ soll heißen, dass den anderen beiden, die ein eigenes Doppelzimmer hatten, der Anblick und der Geruch des Schimmels die folgenden Tage nicht mehr aus dem Kopf gingen und sie deshalb sehr, ich sage mal, enttäuscht waren von unserer Unterkunft.

Unterwegs war ich noch mit Johanna, einer Freundin von Mareen aus Freiburg und ihr selbst natürlich. Die beiden studieren, wie man sich vielleicht denken kann, Sinologie, aber in Freiburg.

Ich bin dann auch schon bald wieder in die Innenstadt rein um mich unzuschauen und die beiden abzuholen, die übrigens 4h vor mir los sind und gute 5h nach mir in Harbin ankamen...

Den Rest des 1. Tages haben wir damit verbracht einmal über den zugefrorenen Fluss, den Songhua, zu laufen, die Eisskulpturenausstellung im Zhaolin Park zu bewundern und natürlich die Rückfahrtickets zu kaufen, was an und für sich, auch wieder eine kleine Geschichte war. Es ist ganz schlecht sowas zu beschreiben, weil man sich so unfreundliche Ticketverkäuferinnen in Deutschland gar nicht vorstellen kann, deswegen nur soviel. Der Kauf unserer Rückfahrtickets war ein Kampf gegen die offensichtlich fehlende Motivation, dem kleinen Durchreicheschlitz und der ab und zu ausgeschalteten Gegensprechanlage. Diese Frau war wirklich unglaublich, wie sie es schaffte auf eine so angewiederte Art und Weise uns „arroganten“ Westlern Auskunft zu erteilen, ja sogar die Fahrkarten auch noch auszustellen. Das Geld mussten wir auch noch die letzten 5cm bis zu ihrer Hand durch diesen scheiß Schlitz durchschieben (man kennt das vielleicht aus irgendwelchen Automaten, wo man was rausholen will), gut sie hätte auch ihre Hand 5cm bewegen können, und zu allem Überfluss hat sie einfach auch mal die Sprechanlage ausgeschaltet um unser Gerede nicht länger mit anhören zu müssen. Gut, vorbei, wir sind ja wieder heil angekommen. Wenigstens hat auch sie am Ende noch versöhnlicht gelächelt.

Danach sind wir zum Fluß
und dort rüberspaziert.
Er war zwar zugefroren,
er sah aber nicht so aus, als ob
er sehr tief gewesen wäre.

Anschließend, als es schon dunkel wurde, haben wir uns zum Zhaolin Park begeben, wo eines der vielen Eisskulpturen“städte“ jedes Jahr seit 1963 aufs Neue aufgebaut werden und vor allem die Kinderherzen höher schlagen lassen. Teilweise wirkt es eher wie ein kleiner Vergnügungspark, nur eben aus Eis. Es gibt Rutschen, Riesenräder,
Labyrinthe und Schaukeln.

Wie man sieht sind die Skulpturen und Bauten auch noch sehr schon von innen beleuchet und sowieso strahl Harbin, nicht nur deswegen, in der Nacht besonders schön, wie man hier an der schönsten Einkaufsstraße in der Altstadt Harbins sehen kann. Übrigens sind in der Zhongyang (die Einkaufsstraße) wie auch in der ganzen Stadt an vielen anderen Stellen Eis- oder Schneeskulpturen oder Bauten aufgebaut.

Als letztes Stand ein Besuch der alten russisch-orthodoxen Kirche an, auch ein
Wahrzeichen Harbins.

Es war aber leider schon recht spät, weswegen wir nicht mehr in die Kirche konnten. Diesen Besuch haben wir dann am letzten Tag nachgeholt. Was an Harbin und vielen anderen chinesischen Touristengegenden und „Attraktionen“ wirklich schade ist, ist, dass sie meistens sehr „chinesed“ sind (in deutsch würde das einfach zu blöd klingen). Das soll bedeuten, dass die Wahrzeichen, Denkmäler,... zwar äußerlich noch wirken oder aussehen wie aus anderen Zeiten, aber was und wie die Chinesen alles drumherum in einem für einen riesigen Touristenandrang ausgelegten Disneypark ausbauen, lässt alles sehr unwirklich erscheinen. Ein sehr schönes Beispiel dafür ist das Innere dieser Kirche.

Von Außen, wie hier zu sehen, ist sie, vor allem bei Nacht, wunderschön, aber innen ist sie einfach zu einem Tourishop umgebaut worden

In Ordnung, ich muss zugeben, dass sie mit dieser kleinen Gallerie zur Geschichte des russischen Einflusses wenigstens etwas von einem Kulturdenkmal draus machen konnten, aber die Tatsache, dass 2m weiter schon der nächste Verkaufsstand war, macht das ganze doch wieder etwas lächerlich.
Trotz alledem kann ich einen Besuch der Kirche nur empfehlen.

Am Abend ging es noch in ein kleines Jiaozi Restaurant wo wir sehr lecker gespeist haben. Leider war es nicht das in jeglichen Chinareiseführern gelobte Jiaozi Restaurant.

Dort gab es sogar, man mag es kaum glauben, ein eigenes Harbin Bier. Ich glaube langsam, dass jede chinesische Großstadt, die etwas auf sich hält, sein eigenes Bier haben muss.

Am 2.Tag standen auf dem Programm:

1) Sunisland
2) Siberia Tiger Park

Sunisland liegt genau auf dem gegenüber der Allstadt liegenden Flußufer, also dort, wo wir am 1. Tag auch schon mal rübergelaufen sind. Dafür haben wir aber diesmal die Seilbahn benutzt. An sich war das jetzt nicht so spannend, aber von dort oben hatte man einen sehr schönen „weiten“ Blick über Harbin.

In Sunisland (ich weiß den chinesischen Namen grade nicht) gibt es neben die vielen Schneeskulpturen auch noch viele alte traditionelle Russische Häuser. Natürlich ist auch hier vieles sehr touristisch ausgebaut. Über den Park selbst kann man soooo viel schreiben, aber gesehen haben wir eigentlich nur die Skulpturen und einen ansonsten riesigen Park, in dem man sich leicht verirren kann. Jetzt im Winter und mit dem ganzen Schnee war er wirklich schön und wir haben vermutet, dass er im Sommer mindestens genauso schön ist. Ebenfalls ein unbedingtes Muss für den Harbinbesuch, egal wann also.

Im Tigerpark gab es dann wirklich auch spannendere Dinge zu beobachten, als zu Figuren geformter Schnee. Für relativ wenig Geld haben wir diesmal wirklich Einiges zu sehen bekommen. Zunächst war mir ja gar nicht bewusst, wie dieser Park aussehen sollte, aber als ich dann diese zahlreichen Busse gesehen habe war ich erstmal froh, mal nicht laufen zu müssen und schon gar nicht in der Kälte, wo wir einige Stunden vorher schon draussen verbracht haben.
Die Fahrt selbst war natürlich das Highlight der ganzen Tour, so dachte vermutlich unser Fahrer, der wirklich wie ein Verrückter durch den Parkour gefahren ist. Aber nicht weil uns irgendwelche Tiger verfolgt hätten sondern einfach aus Spaß.

Der Park war so aufgebaut, dass man mit dem Bus durch, mit Schleusen abgetrennten, Gehege gefahren wurde, wo man dann die Tiger und Löwen verschiedenster Arten in ihrer natürlichen Umgebung beobachten konnte, also wie ein Naturforscher quasi. Das sieht man auch ganz deutlich auf folgendem Bild.

Auch unsere Tarnung war, genau genommen, perfekt. Damit kamen wir den Tigern bis auf weniger Meter nah heran.

Wo wir, und unsere Kollegen, dann unter Verwendung modernster wissenschaftlicher Methoden und Techniken unsere Untersuchungen durchführten.

Nur dank unseres Mutes, konnten wir auch einen Blick auf die natürliche Beute der Tiger werfen. Es war außerst mühsam überhaupt eines dieser Tiere zu finden, geschweige denn zu fotografieren noch bevor es durch die Wildkatzen mit außerster Brutalität unter Anwendung ihrer instinktiv-aggressiven Jagdmethoden zerfleischt wird.

Aber Spaß bei Seite, die Chinesen haben mich hier richtig angewiedert, wie die das Fleisch durch die Gitter grade so weit gehangen haben, dass die Tiere zwar drankamen, aber es nicht zu fassen bekamen. Scheiß Chinesen.

Man konnte übrigens auch wirklich ein lebendes Tier kaufen, wie oben zu sehen ist. Das hat dann aber doch keiner gemacht, auch die sensationsgeilen Chinesen nicht.

Nach der Bustour gab es dann doch auch noch einen kleinen größeren Rundgang über ein paar Brücken durch das Gelände, wo man dann auch noch ein paar Leoparden, Geparden und weiße Tiger sehen konnte. Alles in Allem war auch die Ausflug lohnenswert.

Zurück in der Stadt waren wie am Abend noch in der Bluesbar. Dort wurde aber nicht, wie man vermuten könnte, Blues gespielt.

Am letzten Tag wollten wir eigentlich nur noch mal in die Altstadt und vor allem zur Kirche, um dort eben auch mal reinzugehen. Bevor wir dann zum Bahnhof sind haben wir noch einen kleinen Nachtmarkt besucht, wo es allerlei Leckereien und Krims-Kram und und und zu kaufen gibt. Auch wenn ich gewarnt wurde dort nichts zu essen konnte ich nicht wiederstehen und habe verschiedene leckere Sachen probiert. Ich hab auch nicht wirklich verstanden wie man in China nichts von einem dieser Stände, ob in Harbin oder sonst wo, was essen kann. Das gehört doch dazu.

So liebe Leute. Es ist einfach sooo viel was wir dort erlebt haben und worüber man schreiben könnte, deswegen hoffe ich euch mit dieser kleinen Auswahl der wichtigsten Ereignisse zufrieden stimmen zu können. Auch gibt es heute keine Vokabeln, yeah !

Ich habe für diesen Bericht einige Tage gebraucht, weil es eben so viel war.
Gerade diesmal würden mich deshalb eure Kommentare freuen.

Hier noch ein Appell: Fahrt nach Harbin, wenn ihr in China seid!
Ich denke, da würden mir jetzt einige meiner Leser kopfnickend zustimmen.

Denis

ps: Fotos kommen noch, es ist grad schon so spät und ich will euch die Freude machen schon heute was lesen zu können.

Auf Reisen: Harbin, ich komme

Harbin & ab dafür. Morgen gehts erstmal für ein paar Tage in diese Stadt im Nordosten von China, d.h. auch, es wird richtig kalt. Ich hab schon schlimme Geschichten von u.a. eingefrorenen Handys gehört, also dick anziehen.

Aber wie kommts? Eigentlich wollte ich ja schon Anfang Januar mit einigen anderen Leuten nach Harbin fahren, leider hat sich das aber dann doch nicht mehr ergeben, außerdem habe ich auf die Antwort von den Profs aus Berlin bzw. Beijing gewartet, die dann aber ewig nicht kam. Jedenfalls hat sich mir jetzt die Möglichkeit geboten mit Mareen (die vom Bild am Pekingentenessen) und anderen dorthin zu fahren. Und aus diesem Grund war ich heute lange unterwegs, unglaublich lang!

Ich habe wegen dem Ticket erstmal im Internet geschaut und natürlich auch was gefunden wo man online bestellen kann, teilweise aber auch nur auf Chinesisch. Na jedenfalls habe ich da irgendwo angerufen und natürlich erstmal versucht mich auf Englisch verständlich zu machen, was natürlich nicht funktioniert hat.

Danach bin ich dann mit meinem Chinesisch an der netten Dame gescheitert.
Sehr deprimierend! Kennt das jemand? ;(

„Was solls“ hab ich mir gedacht. Macht doch eh viel mehr Spaß raus zu gehen und was zu erleben. Ab aufs Rad, mal wieder, und Richtung Xizhan (ist näher von mir aus). Unterwegs habe ich auch einen dieser kleinen 车票 Läden entdeckt. Ich bin dann aber doch nicht rein, weil 1) der irre voll war und 2) ich sicherlich nichts verstanden hätte, selbst wenn ich hätte erklären können was ich will.

Egal, ich also zum West-Bahnhof und dort an den ersten English-Speaking Schalter gegangen den ich entdecken konnte. Und was erwartet einen dort? Natürlich ne Schlange von Menschen, aber nicht, wie man denken würde, alles Ausländer, neee! Nur Chinesen. Ich wette nicht einer von denen kann Englisch! Winking

Nach 10 Minuten warten war ich dann dran und wurde nach einem Satz gleich per Zettel und Handbewegung weggeschickt. Bis ich nach einiger Zeit verstanden bzw. entziffern konnte, dass auf dem Zettel 16 (und noch irgendwas) stand und ich zum Schalter 16 sollte, weil es dort noch einen English.. Schalter gibt, war ich erstmal verwirrt, was ich jetzt machen sollte.

Dort angekommen entdeckte ich natürlich die obligatorische Schlange, von denen aber alle nicht so aussahen, als ob sie was kaufen oder fragen wollten. Na ich erst noch zivilisiert wie ich bin, mich hinten angestellt, immer nach vorne geguckt zur Ticket-Tante in der Hoffnung sie würde mich ranwinken, aber - is nicht.
Irgendwann, weil keiner am Schalter direkt stand, bin ich dann einfach vorgegangen.
Nach etlichen Missverständnissen hatte sie dann verstanden, dass ich nach Harbin will und nicht den Nachmittagszug um 16:30 nehmen kann. Daneben gab es noch ein Angebot um 23:10 oder so zu fahren. Dort gab es aber nur noch Hardseater und darauf habe ich ehrlich gesagt keine Lust. Die Zugfahrt dauert einen guten halben Tag und das über Nacht, nur im Sitzen, nein danke. Und di Hardseater sind nicht vergleichtbar mit Deutschen Bahnen, das sag ich euch. Happy

Vielleicht fragt ihr euch, warum ich denn nicht den Nachmittagszug nehme. Morgen darf ich nämlich noch eine Berliner Chor-Reisegruppe vom JFK „betreuen“. Prof. Meng hatte mich darum gebeten. Darüber kann ich ja dann berichten, wenn ich wieder da bin.

Jedenfalls habe ich am Ende kein Ticket gekauft und bin in der Hoffnung, vielleicht am Beijingzhan noch was zu bekommen, dorthin gefahren. Mit einem kleinen Verfahrer bin ich dann irgendwann Abends angekommen und glücklicherweise auch einen englischsprechenden Schalter gefunden. Dann ging alles ganz flott, ich habe eine viel bessere Verbindung bekommen (20:30-7:00) Softsleeper (war nur noch übrig) und es hat mich 411kuai gekostet.
Ein Flug hätte mich das doppelte gekostet, wäre aber auch um einiges schneller gewesen, natürlich.

Dann gings ab nach Hause und jetzt bin ich völlig kaputt. Hier mal mein Weg.

Wenigstens lernt man so die Stadt echt gut kennen.

So, Vokabeln gibt‘s heute natürlich auch noch, passen aber heute gar nicht zum Thema, es sind nämlich: Geschlecht und Personalausweis.

Damit will ich mich aber schon mal verabschieden, da ich morgen nach meiner Gruppe gleich an den Bahnhof fahren werde, wo ich mich dann auf die Reise nach Harbin begeben werde. Tschüss, bis dahin.

Achso, ich komme schon am 9.2. wieder.
Denis

04.02.2007, Sonntag, Woche 5

reisevorbereitung: transmongolische eisenbahn

einfachhalber bleib ich aber mal beim begriff transsib, obwohl das eigentlich nicht ganz korrekt ist, da wir gar nicht die transsib strecke fahren. warum gehts eigentlich?
es geht darum, dass michi und ich schon vor einiger zeit beschlossen haben, mit der transsib zu fahren. wann, wie genau und überhaupt wie das alles funktionieren soll war uns damals natürlich nicht klar. damals war irgendwie vor 1 oder 2 jahren.

jedenfalls hat sich mit unseren beiden aufenthalten hier in china die ideale gelegenheit geboten diesen plan realität werden zu lassen. schliesslich führt die transsib direkt aus der russischen hauptstadt bis zum chinesischen pendant, wo ich ja passenderweise sowieso schon lebe.

der gedanke hinter dem ganzen war ganz einfach, dass wir wohl in absehbarer zeit, und ich spreche hier nicht nur von ein paar jahren, wohl nicht wieder die gelegenheit haben werden sowas und vor allem sooo billig zu tun. und selbstverständlich ist das fahren dieser bahn an sich ein erlebnis.

nachdem michi ihre zusage für ihr pj tertial in hangzhou bekommen hatte war damit schonmal der ungefähre zeitraum für die fahrt definiert. nun ging es darum, an die tickets zu kommen. nach einiger recherche stand fest, wir beauftragen, trotz aller backpacker und "ich mach alles selbst" ambitionen, ein darauf spezialisiertes reisebüro damit.
zwar soll man auch tickets vor ort und sogar günstiger bekommen, aber dabei kann es immer probleme geben, z.b.
mit bürokratische hürden, fahrtzeiten, freie plätze und überhaupt, es ist russland. da geht es meistens nicht so wie man will oder nur mit entsprechendem kleingeld, was wir nicht haben.

der ausschlaggebenste punkt war jedoch, dass wir einfach nicht die zeit hatten uns auf eventuelle abenteuer einzulassen, da wir beide wieder zu einer bestimmten zeit in china sein mussten. somit haben wir ein bisschen mehr bezahlt, aber hatten damit schonmal alle vorkehrungen für die fahrt selbst getroffen und wussten, wann und wo wir während der fahrt sein werden. ausserdem ist der große finanzielle akt damit erledigt und man will nicht unbedingt grosse geldmengen mit nach russland nehmen.

die tickets zu bestellen war eigentlich kein großes problem, klar - wir mussten ja dem büro lediglich ein paar daten mitteilen. bei dem unternehmen "ein fax für deutschland" wurde ich mal wieder von geschäftstüchtigen chinesen abgezockt. neben der vielen zeit hat mich die eine faxseite 25kuai, also 2,5€ gekostet.

na jedenfalls war damit ein großer schritt richtung transsib getan. was nun noch auf dem programm stand waren die visa für russland und die mongolei und für michi natürlich noch für china

und an dieser stelle kommt der punkt warum ich erkläre das wir eigentlich nicht transsib fahren, die von moskau über irkutsk nach wladivostok und von dort aus nach peking führt. wir hingegen biegen in irkutsk, also am beikalsee, nach süden ab und fahren über bzw. durch die mongolei. erstens geht das etwas schneller und zweitens lernt man gleich auch noch ein anderes, interessantes land kennen, die mongolei. weshald diese route auch als transmongolische bekannt ist.

und für die monogolei benötigt man ebenfalls ein visum. gesagt getan ging es vor einigen wochen ab in eines der botschaftsviertel, genauer gesagt die ritan gegend, wem das was sagt.
das mongolische visum zu beantragen und zu bekommen war eigentlich kein großer akt. antrag ausfüllen, passbild aufkleben, die knapp 300kuai bezahlen und nach 1 woche abholen. alles ohne probleme.

für russland war das schon eine ecke schwieriger, so dachte ich jedenfalls und so war es auch. ich habe mich im vorfeld mal in den einschlägigen beijing foren herumgetrieben und nach empfehlungen gesucht. mir war nicht klar, ob es vielleicht umständlicher ist im nicht heimatland das visum zu beantragen. dann habe ich mich entschlossen in einigen kleineren und größeren reisebüros neben einem flug auch gleich die erledigung der visaangelegenheiten zu klären.

meistens wurde nicht verstanden was ich wollte und wenn doch, dann hieß es nur, dass die sowas nicht machen. auch habe ich spaßeshalber mal bei einem aeroflot büro direkt wegen visum nachgefragt und mir wurde barsch, von einer typisch russischen "blondine" klar gemacht - wee arRRe just seeeaaling tiieeckeets"

ich bin dann also doch auf eigene faust los und hab mir die für ein russisches visum nötige einladung im internet bestellt. das ging auch alles ganz fix und mit den unterlagen bin ich dann zur russischen botschaft. am gleichen tag bin ich vorher noch mein mongolisches visum abholen und im anschluß auch gleich noch mein flugticket bei aeroflot kaufen gefahren.

nachdem die einzelheiten geklärt wurden suchte die dame am schalter bei aeroflot verzweifelt in meinem pass nach irgendetwas. bis ich und sie herausgefunden haben, dass das russische visum, welches ich bis dato noch gar nicht hatte, logischerweise fehlte. ich habe dann natürlich erklärt, dass ich das gleich noch beantragen werde. die antwort war kurz, prägnant und wenig erheiternd: "the ticket is not refundable" tja, das macht einem mut.

ich hatte ja auch schon einiges in den einschlägigen foren gelesen, nämlich dass es durchaus schwierigkeiten mit der visabeschaffung für russland geben kann. ich habe das ticket dann trotzdem gleich gekauft und bin weiter zur botschaft, an der ich dann leider 13 minuten zu spät ankam und die visaabteilung schon zu hatte. das war mal wieder ärgerlich.

ich also am nächsten tag nochmal dorthin, zettel ausgefüllt und ... jetzt fehlte eine kopie von meinen reisepassdaten. nicht, dass sie mir die schnell netterweise hätten kopieren können, nein - ich wurde weggeschickt mit der "bitte" (haha) erst noch diese kopie zu machen. ich raus, fahrrad rauf zum copyshop und wieder zurück, fahrrad runter und rein. gehetzt wurde ich zum bezahlschalter geschickt, wo eine, diesmal, typisch russische rothaarige seelenruhig münzen zählte, während eine chinesin und ich 1 meter, durch eine dicke glasscheibe, getrennt von ihr, auf ihr wohlwollen uns zu bedienen (eigentlich um uns geld abzuknöpfen) ungefähr 5minuten warten mussten bis sie mir die völlig überhöhte rechnung präsentierte. es waren gut 550kuai, nur für dieses sch*** visum. dazu kommen natürlich nochmal die 24€ für die einladung. alles in allem war die visabeschaffung doch eine recht teure angelegenheit. so ungefähr gut 100€ sind dabei drauf gegangen.

mir wurde schon wieder bange, als ich an dieser dicken glasscheibe den zettel mit dem hinweis entdeckte, dass das geld bei nicht erteilung des visum nicht zurück erstattet wird. mal abgesehen davon, dass ich denen grade vielleicht 55€ geschenkt habe hieß das also, dass nur weil ich bezahle, ich keine garantie auf das visum habe. außerdem war ich mir allein schon bei meinen eingereichten unterlagen unsicher ob die alles anerkennen. antragsteller aus den schengen mitgliedsstaaten müssen nämlich im besitz einer von russland anerkannten gültigen auslandsreisekrankenversicherung sein. die habe ich zwar, aber lediglich das in deutsch verfasste antragsschreiben. ich meine, mehr habe ich zwar nicht bekommen, aber der umstand, dass es lediglich in deutsch, schlecht lesbar und nicht eindeutig zu erkennen war, dass es die dkv ist, machte mir dann doch sorgen. da kam mir natürlich der gedanke, dass die russen das als grund nehmen könnten mich den antrag und damit die 550kuai ein zweites mal zahlen zu lassen.

nach 1 woche, also wesentlich schneller als in deutschland, sollte ich mein visum dann abholen können. ich dahin, runter vom fahrrad und rein. ich war kurz vor schluß da und offensichtlich war heute für mich wie für 20 andere chinesen abholtag. die wurden dann witzigerweise wie im kindergarten nach der reihe aufgerufen und konnten die visa mitnehmen. ich wurde natürlich nicht aufgerufen. ich wartete bis alle chinesen weg waren und wurde dann herangewunken. viel mut wurde mir während der wartezeit nicht gemacht, weil der chef mich des öfteren mit merkwürdigen blicken würdigte und mit dem finger auf mich zeigte. warum weiß ich aber nicht.

aber, es endete alles glücklich. ich habe mein russisches visum bekommen und bin dann schnellstmöglich aus der botschaft, bevor die noch irgendetwas von mir wollten.

soviel zu reisevorbereitung hier in china von mir.
neben den vorkehrungen für ein- und rumreise ging es nun noch darum, wenn möglich, schon unterkünfte für unsere route zu besorgen.

nachdem michi nun schon anfang mai nach st.petersburg fliegen wird um dort eine gute freundin aus schweden zu besuchen werden wir uns am 06.mai in moskau treffen. dank der beziehungen meiner mutter sind wir in der angenehmen situation, eine eigene und günstige unterkunft in einem gewerkschaftswohnheim, "relativ" zentral für "relativ" wenig geld zu haben. man muss wissen, dass moskau eine wirklich extrem teure stadt ist und wir vorerst geplant hatten in ein billiges hostel zu gehen. so aber haben wir nun ein eigenes zimmer zum sogar günstigeren preis als ein dorm im hostel. außerdem haben wir gleich auch noch jemanden, der uns ein bisschen hilfestellung geben kann, falls wir probleme haben.

am 9.mai geht es dann los. wir werden einige tage mit der bahn in einem vierer abteil bis nach irkutsk fahren. wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass wir jetzt auch schon eine, vielleicht kostenlose, unterkunft in ikutsk haben. eine von michis kollegin aus der bibliothek war so freundlich uns bei einem befreundeten künstlerpaar in irkutsk anzumelden, wo wir dann für die paar tage übernachten können. da bin ich sehr gespannt drauf.

dann geht es vom baikalsee aus in etwa einem tag bis ulan baatar, jetzt schon in der mongolei. dort müssen wir uns noch was suchen zum übernachten. wir bleiben dort ungefähr eine ganze woche, der zug fährt nämlich nur jede woche und dann geht es vom 27. bis 28. mai wieder zurück nach beijing.

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nachdem wir zug- und flugtickets, visa und unterkünfte haben, was bleibt da noch? eigentlich nicht viel. in diesen letzten tagen werde ich mich noch um verpflegung, reiseutensilien und sonstiges kümmern. einen bzw. mehrere reiseführer haben wir natürlich auch schon besorgt.

wir sind also gewappnet für unseren trip

robert zu besuch: shanghai

im anschluss an die ausflüge mit meinen eltern bin ich mitte märz mit robert noch für ein paar tage nach shanghai gefahren, damit er auch mal das westliche, das untypische china zu gesicht bekommt, von dem so viel gesprochen wird. diese stadt mit seinen ca 16mio einwohnern, dem transrapid, der nicht mal in deutschland kommerziell genutzt wird, wohl aber hier und dem wirtschaftszentrum chinas "pudong" ist anziehungspunkt und für massen von touristengruppen.

nachdem wir mit dem nachtzug am frühen morgen angekommen sind ging es natürlich erstmal zur unterkunft, dem mindestens unter backpackern bekannten captains hostel in der fuzhou lu, keine 5 gehminuten vom bund entfernt. damit residierten wir also mitten im herzen der stadt, jedenfalls des touristischen herzens.

dort angekommen waren wir von unserer unterkunft, einem 8er dorm, doch ersteinmal geschockt. weckten die fotos von der website einen sehr willkommenen eindruck der zimmer, war dieser nach kurzer zeit verblasst. leider waren unsere mitbewohner keine sehr pfleglichen menschen bzw. männer und überall lagen dreckige wäsche, socken und bierflaschen rum was dem zimmer seinen ganz eigenen duft verlieh. selbst das lüften den zimmers über den ganzen tag hat da nicht viel mehr helfen können.
wir haben uns damit natürlich abgefunden, was blieb uns anderes übrig.

obwohl mir ja shanghai bei meinem ersten aufenthalt in china, also 2004 unglaublich gut gefallen hat war ich diesmal umso enttäuschter. ausschlaggebend war für mich dabei hauptsächlich das schlechte wetter, was wir diesmal hatten. meistens regnete es und oder es war extrem windig - und das mag ich so überhaupt gar nicht. vielleicht lag es aber auch daran, dass es so komplett unchinesisch ist, was mir aber erst jetzt so richtig aufgefallen ist, nachdem ich nun über ein halbes jahr in einer sehr typisch chinesischen, was sonst, stadt verbracht habe.

trotzdem sie so untypisch ist, gibt es viel zu sehen, aber mehr architektonisches als kulturelles. vor allem der bund beeindruckt. der bund, wenn man nicht weiß was das sein soll, ist ganz einfach erklärt die "uferpromenade" oder skyline der altstadt, wobei es natürlich keine skyscrapers sind. es ist eigentlich nur eine große straße direkt am fluß, an dem sich viele der alten kolonialbauten drängen und zusammen, vor allem bei nacht und entsprechender beleuchtung, eindrucksvoll schön aussehen. bund kommt übrigens von einem alten anglo-indischen begriff "bunding", was soviel bedeutet wie "befestigung morastigen uferlands"

die wenigen tage, die wir dort verbracht haben, haben wir uns die spärlichen "sehenswürdigkeiten" angesehen, wie natürlich den bund, den yuyuan garten, den volksplatz und volkgarten, pudong district, den oriental pearl tower und nicht zu vergessen den jadebuddha tempel, als einige der kulturellen höhepunkte unserer reise nach shanghai. an der tongji daxue waren wir auch noch, da ich gerne sehen wollte wo ich gelandet wäre, wenn ich anstatt auf den 4. auf den 3. platz der 16 bewerber für das tongji programm gekommen wäre. mittlerweile bin ich aber ganz froh, dass es peking geworden ist. hier habe ich ganz nette freunde gehabt und kennengelernt und ... ach es gefällt mir hier einfach UND es ist natürlich die hauptstadt.

neben dem "etwas ansehen" ist man in shanghai natürlich auch zum einkaufen und zum "einfach so rumschlendern" und das tut man natürlich als guter tourist in der nanjing donglu, der großen einkaufsstraße oder in den hergerichteten hutongstraßen um den yuyuan garten herum.

eine kleine aufregung gab es gleich am ersten tag auch noch. es sollte nämlich mit dem boot zum yangzi delta gehen, eine 3h tour bis zur flussmündung vom huangpu und dem gelben fluss. die tickets wollten wir an einem der zahlreichen stände am flussufer kaufen. als es ans bezahlen ging, gab es auf einmal das problem, dass einer von roberts 100er scheinen eine fälschung sein sollte. da waren wir ja erstmal platt und sind dann erstmal zum frühstücken. dort angekommen und nach aufnahme von etwas nährhaftem sind wohl unsere gehirnzellen endlich angesprungen. im nachhinein ist uns aufgefallen, dass dieser chinese den schein angenommen hat, ihn kurz irgendwo hatte, wo wir ihn nicht sehen konnten und ihn uns danach präsentiert, mit dem hinweis auf die unechtheit des scheins zurückgegeben bzw. ausgetauscht hat. sicher waren wir uns dabei natürlich nicht, aber der umstand, dass der schein direkt aus dem bankautomaten kommen und wir den nirgendwo sonst herbekommen haben können ließ uns den plan schmieden gleich im anschluß ans frühstück diese diebe zu stellen und ggf. mit polizei zu drohen, zu verlieren hatten wir ja nichts. vielleicht ist das etwas viel aufwand, bei 10euro, wird sich einer denken, aber ich meine, man muss sich ja nicht verarschen lassen, und schon gar nicht von so komischen chinesen, der meint uns überlisten zu können.

fazit, es hat sich gelohnt und damit lagen wir mit unserer "vermutung" offensichtlich richtig. die männer, die uns den falschen hunni angedreht haben, haben sich einfach dumm gestellt, die frau im hintergrund das ganze mitbekommen hatte, lenkte dann aber schließlich ein und meinte, wenn wir irgendwas kaufen, können wir auch mit dem falschen 100er zahlen. na gut, dann haben sie uns eine cola verkauft, die wir nicht wollten, aber wenigstens haben wir dann restlichen 9,5 "gerettet".

zurück ging es dann am abend mit dem flieger, leider nicht von pudong aus, also sind wir auch leider nicht mit dem maglev train, dem transrapid, zum flughafen.
die restliche knappe woche hat robert hier noch in peking verbracht und sich die kleineren sehenswürdigkeiten angeschaut.

alles in allem war es doch ein gelungener urlaub für meine gäste, so hoffe ich zumindest und ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn, mittlerweile, wir, hier weitere besucher empfangen können.

meine eltern zu besuch: xi'an

xi'an, ob ich das nach sooo langer zeit jetzt noch zusammen bekomme?
ich versuchs mal...

nachdem wir also 5,5tage an allen möglichen sehenswürdigkeiten in und um beijing waren ging es am 10.märz früh morgens zum flughafen. wir hatten uns entschieden einen günstigen flug nach xian zu buchen. die entscheidung fiel nicht schwer, zumal der flug günstiger war als die übernachtfahrt mit dem zug.

nach 2h flug sind wir halb ausgeschlafen und mit wasser und orangensaft von den stewardessen bekleckert in xian angekommen. dort gings dann gleich mit dem shuttle bus ab in die stadt, was eine glückliche entscheidung war, weil

1. es so westenlich billiger war als ein taxi zu nehmen und
2. wir dadurch die planung für die kommenden 2 tage weg hatten, denn

in xian ist der touristenservice wirklich exzellent. es fing schon im bus damit an, dass die busbegleiterin jeden der fahrgäste fragte, ob sie irgendwie behilflich sein könnte. so auch bei uns und dank dem loose fanden wir uns gleich nach ankunft in xian in meinem wunschhotel vermittelt wieder. das may1st liegt mitten in der innenstadt, ca 5min zu fuss vom drumtower entfernt. und ganz wichtig, mit eigenem jiaozi guan im foyer.

etwas verwirrend war nur, dass man das hotel hinter dem restaurant nicht sofort entdeckt. nachdem wir zunächst in dem kleinen büro dieses travelservices waren und gleich auch noch eine relativ günstige tour für den kommenden tag gebucht haben, wurden wir mit einem minibus in das, zu fuss 10min, entfernte may1st gefahren. natürlich hätten wir die 10min auch laufen können anstatt 15min auf den bus zu warten, aber so war es dann doch bequemer

sprichwörtlich rausgeschmissen wurden wir dann vor dem besagten restaurant. und wie erwähnt, hat man das hotel dahinter nicht gleich entdeckt, dementsprechend groß war unsere verwirrung.

am ende haben wir natürlich alles gefunden, eingecheckt und sind losgestiefelt, ab zu den sehenswürdigkeiten. auf dem programm standen der drum- und belltower, sowie die stadtmauer, natürlich. gern, hätte ich auch mehr gesehen, aber es blieb einfach zu wenig zeit dafür an diesem einen nachmittag.

es ist wirklich schade, dass ich euch jetzt keine bilder von xian präsentieren kann, es ist wirklich eine schöne stadt.

die stadtmauer hatte ich eigentlich geplant mit einem fahrrad zu umrunden. daraus wurde leider nichts, weil es schon zu spät war die etwa 12km lange strecke in einer halben stunde zurück zu legen.

also sind wir erstmal losgelaufen und haben geschaut wie weit wir kommen. nach einem viertel der strecke waren meine eltern schon ein bisschen geschafft und wollten außerdem auch noch etwas shoppen gehen, weshalb wir dann auf uns allein gestellt waren, die restliche strecke zu bewältigen. losgelaufen sind wir übrigens vom quasi haupteingang, dem nanmen (südeingang) und geschafft haben wir es schlußendlich bis zum beimen (nordtor), dort haben wir uns dann aber entschieden die bauarbeiter unten am eingang zu bitten uns rauszulassen, weil die ausgänge der mauer mittlerweile offiziell längst geschlossen waren und wir wenig lust hatten später im dunkeln irgendwo rüber zu klettern.

vom nordtor gings ab mit dem bus wieder zum tower und am abend wurde dann, natürlich im hauseigenem restaurant, vorzüglich gespeist.

am nächsten morgen ging es früh los mit unserer kleinen reisegruppe. wir, das waren außer uns vieren noch 2 amifrauen, ein niederländisch (oder sowas)-chinesisches päarchen und natürlich unser chinesischer reiseführer, der sich sein englisch selbst beigebracht hatte, wie er immer wieder stolz versichert hat.

also erstes ging es zu einer staatlichen manufaktur, wo nach traditioneller art die terrakotta figuren hergestellt werden. also es ähnelte eher einer kaffeefahrt und ich dachte schon, wir hätten einen fehler mit der buchung dieser tour gemacht. aber im endeffekt war es ganz interessant und meine eltern haben sogar eines der unglaublich, viel zu viel geld kostenden möbelstücke erstanden. mehr sag ich dazu nicht. Winking

dann ging es endlich zu den ersten sehenswürdigkeiten. darunter waren, nennenswerter weise, die huaqing (hot springs), also heiße termalquellen um die herum, kaiser etlicher dynastien sich mit ihren konkubinen in ihren eigens angelegten badehäusern vergnügten.
außerdem ging es noch zu zig weiteren tempeln und museen und märkten und was weiß ich noch alles. es ist jetzt schon eine ganze weile her und so gut ist mein gedächtnis dann auch nicht mehr. außerdem gilt für mich mittlerweile "kennste eine kennste alle". es ähnelt sich mit der zeit doch alles sehr, leider.

nach dem mittag ging es dann endlich zu den kriegern.
das ganze ist eigentlich ein ausgrabungskomplex, auf denen hallen zum schutz errichtet wurden. drumherum wird mittlerweile außerdem eine ganze touristadt gebaut, mit etlichen souveniershops und anderem unnötigen zeug, die die kommenden touristenschwärme dann kiloweise kaufen sollen. ich meine, es ist ja ganz nett gemacht und es schafft arbeitsplätze, aber es ist mal wieder eine von diesen übertriebenen touriorten, für die die chinesen, bei mir zumindest, bekannt sind.

von den 3 hallen ist eigentlich, wie ich finde, nur die eine interessant, eben die, wo man die krieger in voller größe sehen kann. in den anderen hallen gibt es lediglich einen kleinen raum mit einigen wenigen kriegerfiguren und in der anderen halle, die zwar groß ist, aber dafür sind in dieser alle figuren nicht bis zum schluss ausgegraben, um ihren originalzustand zu bewahren. was man vielleicht nicht weiß ist, dass die krieger auch bemalt wurden und diese farbe bei den freigelegten figuren schon längst verschwunden ist. bis man dieses problem nicht gelöst hat, sollen diese anderen krieger ersteinmal unter der erde bleiben.

ansonsten befinden sich auf dem gelände natürlich noch museen, die zum beispiel von der geschichte der ausgrabungsstädte berichten, oder auch schöne teure teehäuser. im endeffekt kann man guten gewissens behaupten, dass sich der ausflug lohnt, natürlich, aber man sollte nicht zu viel erwarten.

als wir am nachmittag wieder in der stadt angekommen sind, wurden wir freundlicher weise auch gleich beim bahnhof rausgelassen, denn leider waren unsere 2 tage in xian schon zu ende und zurück ging es diesmal mit dem zug.

für, mal wieder, viel zu viel geld, konnten wir am vortag karten für den softsleeper kaufen, weil, natürlich, es keine hardsleeper mehr gab. aber im nachhinein glaube ich, dass das auch besser war für meine eltern, also soft- anstatt hardsleeper.
blöderweise hat uns die dumme tickettante jeweils 2 karten für unterschiedlich wagen verkauft, weshalb meine eltern dann also die nacht mit 2 chinesen verbringen durften, ebenso wie robert und ich.

das beste an der rückfahrt war aber die nacht und das obligatorische schnarchen. ich muss ja sagen, dass ich vom schnarchen immer sofort aufwache und schnarchenden menschen am liebsten ein kopfkissen aufs gesicht drücken würde. aber diese nacht habe ich geschlafen wie ein baby. am morgen wurde ich dann erstaunt von robert und dem einen, leisen chinesen angeschaut. warum?

nein, nicht weil ich geschnarcht habe, sondern der chinese auf der anderen seite, und das nicht zu leise.
soweit ich das noch mitbekommen habe, hat der andere (leise) chinese, neben mir, in der nacht ab und zu mal etwas lauter gemäckert, mehr habe ich aber in dieser nicht mitbekommen.

robert hat mich dann am nächsten morgen aufgeklärt, dass der schnarcher so unglaublich laut seinen wald abgeholzt hat, dass man hätte unmöglich dabei schlafen können. der besagte andere chinese hat wohl sogar gegen wände und decke geschlagen um unseren schnarcher zu beruhigen. ich hab das kaum glauben können, aber der schnarcher selbst hat sich am nächsten morgen unegfähr 10mal dafür entschuldigt, so laut gewesen zu sein.

also ich hab super geschlafen, dieses mal. Happy


wieder in peking, ging es dann ab zum hotel und siehe da, die nächste überraschung stand vor der tür. diesmal waren wir die überraschung, und zwar für das hotel, denn in dem noch vor wenigen tagen offensichtlich halb lehren hotel, gab es auf einmal kein freies zimmer mehr. damit habe ich wirklich nicht gerechnet und war verständlicher weise erstmal genervt. sind wir dann erstmal mitsamt dem ganzen gepäck meiner eltern in meine wohnung. mir ist dann zum glück ein kleines hostel in der nähe eingefallen, was ich mal gefunden hatte.
dass es ein hostel war fand ich natürlich erstmal nicht besonders passend für meine eltern.
als ich dann aber doch noch die website von denen gefunden habe und entdeckt habe, dass es sogar noch freie 2bett zimmer gab, war ich wieder besser gelaunt.

jedenfalls waren die leute dort sehr freundlich und mittlerweile bin ich auch wieder froh darüber, da dieses hostel mitten in den hutongs am xihai lag. also beste lage, wunderschön um abends oder früh morgens einen spaziergang zu unternehmen und das "alte" peking zu erleben.

mittlerweile weiß ich schon gar nicht mehr, was wir noch besonderes die restlichen 2 tage unternommen haben, aber das ist auch nicht so wichtig. die wichtigsten sachen haben wir vorher schon mitgenommen und ich hoffe und denke, dass meine eltern viele schöne und eindrucksvolle erinnerungen mit nach hause genommen haben.