威图电子机械技术有限公司 : praktikum bei rittal electro-mechanical technology

meine erste arbeitswoche liegt hinter mir und eigentlich hat die zweite schon begonnen. dank der jahresinventur, die seit letzten freitag läuft habe ich bzw. unsere abteilung heute frei.
das gibt mir auch endlich mal zeit hier wieder zu bloggen.

außer zum busfahren, arbeiten, wieder busfahren, mal ab und zu einen happen essen und dann noch ein bisschen schlafen komme ich hier kaum zu mehr. meine tage sehen im moment nämlich ziemlich gleich und zeitraubend aus. gegen 6 steh ich auf, um dreiviertel (viertel vor, für die wessis) 7 gehts dann ab zum öffentlichen bus mit dem ich erstmal zur shuttlebus station fahren muss. um kurz nach halb 8 steig ich dann in diesen ein und gegen dreiviertel 9 wieder aus. d.h wenn ich in der firma ankomme bin ich bereits fast 3h wach.

die arbeit selbst ist eigenlich ganz angenehm. natürlich gab es für mich in der ersten woche noch nicht sooo viel zu tun. ich arbeite in der abteilung work preparation, subabteilung internal logistic, die es erst seit kurzem gibt und eigentlich erstmal richtig anlaufen muss. work preparation, wie der name schon sagt, bereitet den gesamten produktionsablauf vor. die interne logistik analysiert, kontrolliert und steuert die internen materialflüsse und löst ggf. probleme. aber bevor ich da richtig einsteige musste ich natürlich erstmal die firma und unsere abteilung kennenlernen.

der erste tag bestand deshalb hauptsächlich daraus, mir von mindestens 3 verschiedenen mitarbeitern die fabrik zeigen zu lassen und vielen, wichtigen!, mitarbeitern vorgestellt zu werden. alle chinesischen mitarbeiter, mit denen ich bisher gesprochen habe, waren wirklich sehr nett zu mir und sehr erfreut mich kennen zu lernen, so jedenfalls mein eindruck. natürlich meinte auch gleich jeder wichtige mitarbeiter, also jeder, der befügnisse inne hat, ich solle mich vertrauensvoll an ihn wenden, wenn ich fragen zu speziellen themen hätte. und natürlich wüsste immer er am meisten darüber bescheid. meistens waren es aber die selben gesprächsthemen, also begrüßen, wer ist wer, was mache ich hier, wie lange bin ich hier und schon in china, ...

also ging es darum hände zu schütteln (worin viele der chinesen echt ungeübt sind, weil sie sich davor ja etwas scheuen) und freundlich smalltalk zu machen.
übrigens habe ich beim mittagessen mal versucht zu erklären, dass mir die fabrik schon von mitarbeiter xy gezeigt wurde. mein chef daraufhin zu mir: ja, aber herr yz kennt die maschinen viel besser. na dann 加油!

die nächsten tage ging es dann los mit der einführung unserer abteilung, d.h. die warenlager, planung, beschaffung, produktion. in dieser woche kommen dann noch andere. am anfang war ich ja nicht so recht überzeugt davon, dass mir die chinesen das richtig vermitteln können, weil sie meistens doch sehr zurückhaltend und unsicher wirken. aber während der arbeit mit ihnen sind sie dann richtig aufgetaut und wenn man mal nachfragt und versichert, dieser job ist ja sehr anspruchsvoll und extrem wichtig für den gesamten produktionsablauf (was ja wirklich stimmt, nicht, dass ihr hier was missversteht) freuen sie sich ungemein und reden gleich viel mehr und motivierter.

außerdem bin ich ja sehr von meinem chef überrascht, der, trotz seiner vielen arbeit, immer vorbei kommt und schaut, ob ich auch (ja) was zu tun habe. manchmal kommt es mir auch schon komisch vor, wenn er (mein chef) mich fragt, ob - zitat: "was kann ich noch für dich machen"? aber mich freuts, dass man hier mal als praktikant ernst genommen wird (hab sogar schon meine eigenen visitenkarten bekommen).

meine erste anspruchsvollere aufgabe ist im moment für ein paar probleme im wareneingangslager lösungen zu finden. das ist sowas wie, falsche oder unpraktische glaslagerung, rost an den metallen oder kaputte kartons, was sich in verloren gegangenen materialien widerspiegelt. da sind natürlich eine menge dinge, die man verbessern kann, oder einfach, wenn die chinesen mal etwas richtig stapeln würden, aber solche dinge, sind dann eher kaum, wie mein chef zu mir meinte, mit uniwissen zu lösen.

zumal ich das letzte mal was von logistik usw. vor 4 jahren im grundstudium gehört habe. jedenfalls habe ich so meinen internetzugang freigeschaltet bekommen und recherchiere jetzt, wenn zeit ist, nach solchen lösungen.

meine tage enden dann meistens damit, dass ich pünktlich um 5 die firma verlasse und in den 5:05 bus richtung innenstadt steige und ihn gegen 6:15 wieder verlasse. von dort dann der gleiche spass zurück zu meiner wohnung, so dass ich dann mehr oder weniger spät gegen halb/um 7 zu hause bin. essen, emails checken oder schreiben und das wars auch schon. an das frühe aufstehen muss ich mich erstmal wieder gewöhnen, weshalb ich an den meisten tagen schon um 10 schlafen gehe.

tja, und deswegen blieb auch immer quasi keine zeit um hier zu bloggen. außerdem habe ich hier, trotz internetverbindung, öfter probleme was hochzuladen. mein erster bericht aus sh hat auch mehrere tage gebraucht bis er da war.

was gibts sonst noch darüber zu erzählen? eigentlich nicht mehr viel.
es gibt eine firmeneigene kantine mit chinesischen essen natürlich nur. das ist ganz ok und kostet mich nichts. außerdem veranstaltet die firma ab und zu am wochenende ein fussballmatch, zu dem ich natürlich, als deutscher, eingeladen, wohl mehr eingefordert wurde. auch, wenn ich versichert habe, dass ich quasi kein fussball spiele, so hat das mehr oder weniger niemanden interessiert und ich habe dann einfach zugesagt.

eine große sache gibts vielleicht doch noch... vielleich kann ich zu dem betriebsausflug in 2 wochen an irgendeinen heiligen oder was auch immer für einen berg, irgendwo in der provinz fujian oder guangdong (auf der höhe von taiwan) mitreisen. mal abgesehen, dass das bezahlter urlaub ist, würde ich ja gerne mal sehen, wie die chinesen so außerhalb der arbeit sind.

bis dahin

ps: die berichte zur transsib sind noch immer nicht vergessen

willkommen in上海

nun bin ich wieder hier.
für mich, ist es nun das dritte mal, dass ich in shanghai bin und persönlich erwarte ich, dass sich damit entscheidet, ob mir diese stadt gefällt oder nicht.
2004 war ich das erste mal hier in shanghai und es hat mir sehr gut gefallen, tolles wetter, lecker essen, das erste mal maglev (transrapid) train gefahren und das formel1 rennen gesehen.
beim weitern mal, im märz diesen jahres, wo ich mit robert hier war, fand ich es überhaupt nicht mehr so schön, scheiß wetter, besseres essen aus beijing gewöhnt, kein maglev und natürlich auch keine formel1.

also steht es jetzt quasi 1:1.

aber vielleicht fang ich mal von vorne an, wieso ich überhaupt hier bin?
mein studium bzw. arbeit in beijing habe ich ja nun mehr oder weniger beendet (sehr wahrscheinlich werde ich hier noch ein bisschen weiter machen müssen) aber ich hatte schon von anfang an den plan nach dieser zeit hier noch meine 13 wochen vom fachpraktikum zu machen.

zumal michi sowieso noch bis ende september in hangzhou ihr zeug machen wird bleibt für mich ebenfalls genug zeit um meinen kram zu machen. also ging es seit anfang des jahres darum einen geeigneten platz zu finden und ehrlich gesagt hätte ich nicht gedacht, dass das soo schwierig werden würde. man hört ja immer, dass leute mit ingenieurswesen immer händeringend in china gesucht werden. vielleicht ist das auch so, aber leider bekam ich viel zu oft die mitteilung sie könnten mir keine, meinen anforderungen, entsprechende stelle anbieten (wobei unsere praktikumsrichtlinien ja ziemlich weit auslegbar sind)

was solls, am ende habe ich ja nun doch einen gefunden, und die firma (rittal) befindet sich im industriezentrum shanghai´s.

dort werde ich dann, übrigens ab morgen, anfangen in der internen logistik zu arbeiten, was ich da genau machen werden, werde ich in den nächsten tagen posten.

jedenfalls ging es dann, als ich die zusage endlich hatte, darum eine wohnung zu finden. das war jetzt auch wieder unglaublich viel stress. erst hieß es rittal würde mich dabei helfen, diese "hilfe" bestand jedenfalls aus einer mail mit einem link, zu einer chinesischen maklerwebsite, mit dem verweis meine chinesischen kommilitonen könnten mir dabei helfen.
eigentlich hatte ich gar keine lust mehr han (guter chin. freund) damit zu nerven, er hatte schon wirklich viel für mich in beijing gemacht, so habe ich mich dann an solche makler gewandt. alles in allem wurden mir viel zu teure und hässliche wohnungen angeboten und glücklicherweise habe ich vor 2 tagen noch im internet eine anzeige gefunden, die schon eher meinen vorstellungen entsprach.

und ich hatte auch mal glück, diese wohnung war noch zu haben. so bin ich heute morgen mit dem flieger von beijing nach shanghai und war punkt 12 heute vor dem haus, in dem ich nun die nächsten ca 15 wochen verbringen werde. alles in allem ist sie jetzt größen-, ausstattungs und moderntechnisch (?) nicht der hit, dafür aber ist sie im bzw. auf dem 22 stockwerk, mit anliegender dachterasse mit (nicht besonders schönem) blick (aber immerhin) auf den huangpu, der fluss, der durch shanghai fließt.

und auf jedenfall von meinem praktikumsgehalt noch bezahlbar.

ab morgen früh heißt es dann auch für mich irgendeinen weg finden, zur rittal hauseigenen shuttlebusstation zu finden, die leider ein paar kilometer weit weg ist. leider habe ich auch mein fahrrad noch nicht hier, so dass ich da schnell hinradeln könnte.

jetzt verabschiede ich mich mal und lasse euch gespannt auf die nächsten berichte warten
denis

ps: transsib bericht irkutsk ist bereits in arbeit, wurde zwischen durch etwas liegen gelassen

robert zu besuch: shanghai

im anschluss an die ausflüge mit meinen eltern bin ich mitte märz mit robert noch für ein paar tage nach shanghai gefahren, damit er auch mal das westliche, das untypische china zu gesicht bekommt, von dem so viel gesprochen wird. diese stadt mit seinen ca 16mio einwohnern, dem transrapid, der nicht mal in deutschland kommerziell genutzt wird, wohl aber hier und dem wirtschaftszentrum chinas "pudong" ist anziehungspunkt und für massen von touristengruppen.

nachdem wir mit dem nachtzug am frühen morgen angekommen sind ging es natürlich erstmal zur unterkunft, dem mindestens unter backpackern bekannten captains hostel in der fuzhou lu, keine 5 gehminuten vom bund entfernt. damit residierten wir also mitten im herzen der stadt, jedenfalls des touristischen herzens.

dort angekommen waren wir von unserer unterkunft, einem 8er dorm, doch ersteinmal geschockt. weckten die fotos von der website einen sehr willkommenen eindruck der zimmer, war dieser nach kurzer zeit verblasst. leider waren unsere mitbewohner keine sehr pfleglichen menschen bzw. männer und überall lagen dreckige wäsche, socken und bierflaschen rum was dem zimmer seinen ganz eigenen duft verlieh. selbst das lüften den zimmers über den ganzen tag hat da nicht viel mehr helfen können.
wir haben uns damit natürlich abgefunden, was blieb uns anderes übrig.

obwohl mir ja shanghai bei meinem ersten aufenthalt in china, also 2004 unglaublich gut gefallen hat war ich diesmal umso enttäuschter. ausschlaggebend war für mich dabei hauptsächlich das schlechte wetter, was wir diesmal hatten. meistens regnete es und oder es war extrem windig - und das mag ich so überhaupt gar nicht. vielleicht lag es aber auch daran, dass es so komplett unchinesisch ist, was mir aber erst jetzt so richtig aufgefallen ist, nachdem ich nun über ein halbes jahr in einer sehr typisch chinesischen, was sonst, stadt verbracht habe.

trotzdem sie so untypisch ist, gibt es viel zu sehen, aber mehr architektonisches als kulturelles. vor allem der bund beeindruckt. der bund, wenn man nicht weiß was das sein soll, ist ganz einfach erklärt die "uferpromenade" oder skyline der altstadt, wobei es natürlich keine skyscrapers sind. es ist eigentlich nur eine große straße direkt am fluß, an dem sich viele der alten kolonialbauten drängen und zusammen, vor allem bei nacht und entsprechender beleuchtung, eindrucksvoll schön aussehen. bund kommt übrigens von einem alten anglo-indischen begriff "bunding", was soviel bedeutet wie "befestigung morastigen uferlands"

die wenigen tage, die wir dort verbracht haben, haben wir uns die spärlichen "sehenswürdigkeiten" angesehen, wie natürlich den bund, den yuyuan garten, den volksplatz und volkgarten, pudong district, den oriental pearl tower und nicht zu vergessen den jadebuddha tempel, als einige der kulturellen höhepunkte unserer reise nach shanghai. an der tongji daxue waren wir auch noch, da ich gerne sehen wollte wo ich gelandet wäre, wenn ich anstatt auf den 4. auf den 3. platz der 16 bewerber für das tongji programm gekommen wäre. mittlerweile bin ich aber ganz froh, dass es peking geworden ist. hier habe ich ganz nette freunde gehabt und kennengelernt und ... ach es gefällt mir hier einfach UND es ist natürlich die hauptstadt.

neben dem "etwas ansehen" ist man in shanghai natürlich auch zum einkaufen und zum "einfach so rumschlendern" und das tut man natürlich als guter tourist in der nanjing donglu, der großen einkaufsstraße oder in den hergerichteten hutongstraßen um den yuyuan garten herum.

eine kleine aufregung gab es gleich am ersten tag auch noch. es sollte nämlich mit dem boot zum yangzi delta gehen, eine 3h tour bis zur flussmündung vom huangpu und dem gelben fluss. die tickets wollten wir an einem der zahlreichen stände am flussufer kaufen. als es ans bezahlen ging, gab es auf einmal das problem, dass einer von roberts 100er scheinen eine fälschung sein sollte. da waren wir ja erstmal platt und sind dann erstmal zum frühstücken. dort angekommen und nach aufnahme von etwas nährhaftem sind wohl unsere gehirnzellen endlich angesprungen. im nachhinein ist uns aufgefallen, dass dieser chinese den schein angenommen hat, ihn kurz irgendwo hatte, wo wir ihn nicht sehen konnten und ihn uns danach präsentiert, mit dem hinweis auf die unechtheit des scheins zurückgegeben bzw. ausgetauscht hat. sicher waren wir uns dabei natürlich nicht, aber der umstand, dass der schein direkt aus dem bankautomaten kommen und wir den nirgendwo sonst herbekommen haben können ließ uns den plan schmieden gleich im anschluß ans frühstück diese diebe zu stellen und ggf. mit polizei zu drohen, zu verlieren hatten wir ja nichts. vielleicht ist das etwas viel aufwand, bei 10euro, wird sich einer denken, aber ich meine, man muss sich ja nicht verarschen lassen, und schon gar nicht von so komischen chinesen, der meint uns überlisten zu können.

fazit, es hat sich gelohnt und damit lagen wir mit unserer "vermutung" offensichtlich richtig. die männer, die uns den falschen hunni angedreht haben, haben sich einfach dumm gestellt, die frau im hintergrund das ganze mitbekommen hatte, lenkte dann aber schließlich ein und meinte, wenn wir irgendwas kaufen, können wir auch mit dem falschen 100er zahlen. na gut, dann haben sie uns eine cola verkauft, die wir nicht wollten, aber wenigstens haben wir dann restlichen 9,5 "gerettet".

zurück ging es dann am abend mit dem flieger, leider nicht von pudong aus, also sind wir auch leider nicht mit dem maglev train, dem transrapid, zum flughafen.
die restliche knappe woche hat robert hier noch in peking verbracht und sich die kleineren sehenswürdigkeiten angeschaut.

alles in allem war es doch ein gelungener urlaub für meine gäste, so hoffe ich zumindest und ich bin schon sehr gespannt darauf, wenn, mittlerweile, wir, hier weitere besucher empfangen können.

relaunch

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