Auf Reisen: mit dem Zug I

Am Erlebnisreichsten reist man in China mit dem Zug. Wohl in keinem anderen Beförderungsmittel kann man an den Sitten und Unsitten der chinesischen Bevölkerung näher teilnehmen als in einem Zug. In China ist es immer und überall voll, vor allem in den Städten. Da es heute um die Begriffe Bahnsteig, Gleis und Bahnhof geht berichte ich euch heute zunächst davon, wie man überhaupt zu so einer erlebnisreichen Fahrt kommt. denn das bedarf schon einiger Vorbereitungen, die damit beginnen, sich eine Fahrkarte zu kaufen.

Am huochezhan angekommen muss man erst einmal den Fahrkartenschalter finden. Meistens ist das aber gar nicht so schwer, da man nur der sich an einigen kleinen Fenstern drängenden Menschmassen orientieren muss. Bei manchen und insbesondere bei großen huochezhan gibt es auch Ausländerschalter, wo es jmd. gibt der auch auf englisch antworten kann. Aber wir gehen jetzt mal an den domestic Schalter.
Hat man sich an diesem erstmal durch die Menge geboxt, und das ist wörtlich zu nehmen; darauf geachtet, dass keine dreisten Omi‘s oder arrogante Typen sich von der Seite vordrängeln, steht man vor‘m ersehnten Schalter und versucht irgendwie der Dame oder dem Herrn mitzuteilen wann und wo man wie hinmöchte. Je nachdem kann man sich dann, insbesondere bei langen Fahrten abgesehen von den Hard- und Softseatern zwischen eben selbigen als Sleeper entscheiden, die dann logischerweise auch mehr kosten.

Für uns junge Leute kann ich, bei Übernachtfahrten, auf jeden Fall den Hardsleeper empfehlen, weil 1) ist es günstiger als der Softsleeper und 2) absolut ausreichend zum Schlafen ist. Im Hardsleeper gibt es 3 übereinander liegenden Betten, die von unten nach oben gesehen dem Fahr- bzw. Schlafgast zunehmend weniger Raum zum Liegen (in der Höhe) bietet. Die Länge ist für den durchschnittlichen Deutschen noch ausreichend, jeder der über 1,90 hat da aber schon leichte Probleme. Der Softsleeper unterscheidet sich davon nur, dass es anstatt 2x3 Betten nur 2x2 Betten gibt.

Egal ob nun Hard- oder Softsleeper, diejenigen, die das unterste Bett haben, dürfen sich den Tag über immer über netten Besuch auf der eigenen „Couch“ freuen. Wie auf dem Bild oben zu sehen ist, gibt es quasi keine Sitzmöglichkeiten, so dass man meistens auf den Betten sitzt. Ja Mensch, ich wollte doch erstmal nur vom Bahnhof erzählen, ... also:

Hat man dann sein ersehntes Ticket, dass in den meisten Fällen nur das Hinticket ist, weil man das Rückfahrticket erst am Zielort kaufen kann, begibt man sich in die Wartehalle oder geht nochmal in einem der umliegenden Konsumtempel schlendern. Voraussgesetzt man wartet in der Halle, die meistens auch schon völlig überfüllt ist, bekommt man irgendwann die Mitteilung, dass der Zug nun bestiegen werden kann und man folgt der Masse. An mittlerweile schicken, modernen, elektronischen Anzeigetafeln kann man nun ablesen, auf welchen Bahnsteig bzw. welches Gleis, also welches zhàntái man gehen muss um seinen Zug zu finden.

Damit wünsche ich euch viel Erfolg bei eurer ersten Zugfahrt in China und habe hier die Vokabeln, so dass ihr euch auch auf dem huochezhan und am zhantai zurecht findet.

29.01.2007, Montag, Woche 5