香山
2006/11/14 16:35
Hej, keine Sprüche über meine Frisur.
Es war windig und es war auf dem Gipfel des Xiang Shan, nord-westlich von Peking.
Ganze 500m haben wir zu Fuß erklommen, was sich sicherlich erstmal nicht nach sehr viel anhört, aber bei den steilen Hängen war das wirklich ein Akt.
Im Moment haben wir in Peking richtig schönes Wetter, also jeden Tag schönen Sonnenschein, nicht wirklich viel Smog (wahrscheinlich 10x mehr als in Berlin) und nicht so viel kalten Wind aus der Mongolei. Das hieß für uns vier Deutsche: Philipp, Sebastian, Volker ( ein Expat von der BLCU ) und mich auf zum Hausberg der Pekinger Stadtbevölkerung, dem Xiang Shan (Duftberg).
Wie ich mich bereits belesen habe, ist dieser Berg, und das merkt man sofort, der Ausflugsort in die Natur überhaupt. Etwa eine 3/4h mit dem 634er Bus von unserer Uni entfernt, kommt man für ganze 1,5kuai (das sind 15€cent!) an den Fuß des Berges. Dort angekommen erblickt man als erstes eine von kleinen Tourishops gesäumte Straße, die direkt an den Haupteingang führt. Dort kann man dann, wenn man clever ist, endlich mal seinen Studentenstatur erfolgreich in eine um die Hälfte verbilligte Eintrittskarte im Wert von 5 Kuai geltend machen. Da waren wir ja stolz wie Oskar (schöne Grüße an den kleinen bzw. großen).
Nachdem wir die chinesische Tourismusindustrie mit weiteren 2x3 Kuai für einen inhaltlich und graphisch unglaublich durchdachten Plan des Geländes unterstützt haben war es daran zu entscheiden, ob wir, Männer wie wie sind, die Seilbahn nehmen oder doch zu Fuß den Berg besteigen.
Wir haben uns dann doch für Letzteres entschieden um uns nachher nicht die Vorwürfe anhören zu müssen, fauler als die Chinesen zu sein. Die übrigens benutzen den Berg wirklich als Trainingsort, man sieht besonders viele Jogger auf den Wegen, aber auch einige ältere Männer und Frauen, die sich in Nordic Walking oder so etwas Ähnlichem versuchen, trifft man auf dem Weg zum Gipfel an. Was wirklich schön anzusehen ist, dass sich dort auch ganze Familien hinauf quälen und das mit Kindern, Mutti, Papa, Oma und sogar Opa. Sehr schön.
Nachdem wir den ersten Hügel voller Motivation erklommen haben, waren einige unseres Teams bereits kurz davor den restlichen Weg die einfachere Variante des Aufstiegs zu wählen. Problematisch daran war jedoch, dass es an dieser Stelle bereits keine Möglichkeit mehr gab, in diesem Sinne aufzugeben. Also blieb uns allen und dem Neumädchen nichts anderes übrig als den Rest doch noch zu Fuß zu meistern. Das anstrengende dabei waren die merkwürdigen Treppenstufen, deren Höhe, Schrittlänge und Schräge ständig variierten, was das ganze Unterfangen noch komplizierter gestaltete. Dabei war es doch schön, alle paar 100m auf einen der tausend Lautsprecher zu stoßen, aus denen dieses unglaublich demotivierende Geduddel kommt, wo man, wenn man doch diese Treppen erklimmt, eigentlich „Eye of the Tiger“ oder so was hören will.
Ich habe den Eindruck, den Chinesen ist Stille unheimlich. Überall wo es rein theoretisch still sein könnte, finden die Chinesen einen Weg Krach zu machen.
Abseits der großen Wege führten übrigens auch kleine Pfade nach oben. Die haben wir leider erst entdeckt, als wir fast oben waren. Wir wären nämlich viel lieber hinauf gekommen, weil es einem wohl mehr dieses Wanderfeeling ermöglicht hätte.
Übrigens haben wir immer mal merkwürdige Schreie von diesen Wegen gehört. Wir vermuten, dass es Chinesen waren, die sich verlaufen haben (die haben ja keinen Orientierungssinn) und nun alleine saßen und niemanden mehr gehört haben. Und meiner Theorie zu folge, muss ein solcher Chinese jetzt eben irgendwas schreien, ohne Sinn und Verstand, wie man diese Laute interpretieren könnte. Aber was bleibt ihm anderes übrig? Gibt ja keine Lautsprecher auf den Pfaden abseits der großen Wege.
Das ist schon ein komisches Völkchen.
Auf dem Gipfel angekommen wurden selbstverständlich die obligatorischen Fotos in der Pose eines Gipfelstürmer gemacht des Mount Everests gemacht. Nicht ganz so künstlerisch wertvolle und natürlich wie die Fotos der Asiaten sahen dann unsere aus. Wir meinen aber dennoch unsere glücklichen und erhabenen Gesichtsausdrücke erkennen zu können.
Nachdem uns dort oben die Kälte voll erwischt hat, denn es war bereits 16uhr und nach einem 1,5 stündigen Marsch haben wir mit einem 1h Weg nach unten gerechnet und da die Sonne mittlerweile schon gegen 17:30 untergeht haben wir uns entschieden die bequeme Variante ins Tal zurück zu wählen. Glücklicherweise waren wir noch von 16:30 an der Station, die später bereits geschlossen gewesen wäre. So sind wir dann für 30 Kuai wieder nach unten gekommen und sind glücklich und erschöpft in den Bus gestiegen.
Ehrlich gesagt, nach diesem Tag fühl ich mich jetzt doch ganz schön fertig. Dafür aber hat es viel Spaß gemacht, mal wieder aus der Wohnung und der Stadt rauszukommen.
Ich hatte die letzten Wochen sehr viel mit dem Schreiben meiner Hausarbeiten, und Papern zu tun und das wird leider auch die nächsten Wochen bis Weihnachten so weiter gehen. Aber da muss man durch.
Und wenn alles klappt kann ich diesen Winter hier in China vielleicht sogar mal wieder ein bisschen Winterurlaub machen. Aber da ist noch nichts richtig in Planung. Falls jemand einen Tipp hat, wo man hier, in China, schön Snowboarden, oder für die komischen Westler, Skifahren kann, dann bitte ich um einen Kommentar oder eine Mail.
Liebe Grüße,
Denis
Es war windig und es war auf dem Gipfel des Xiang Shan, nord-westlich von Peking.
Ganze 500m haben wir zu Fuß erklommen, was sich sicherlich erstmal nicht nach sehr viel anhört, aber bei den steilen Hängen war das wirklich ein Akt.
Im Moment haben wir in Peking richtig schönes Wetter, also jeden Tag schönen Sonnenschein, nicht wirklich viel Smog (wahrscheinlich 10x mehr als in Berlin) und nicht so viel kalten Wind aus der Mongolei. Das hieß für uns vier Deutsche: Philipp, Sebastian, Volker ( ein Expat von der BLCU ) und mich auf zum Hausberg der Pekinger Stadtbevölkerung, dem Xiang Shan (Duftberg).
Wie ich mich bereits belesen habe, ist dieser Berg, und das merkt man sofort, der Ausflugsort in die Natur überhaupt. Etwa eine 3/4h mit dem 634er Bus von unserer Uni entfernt, kommt man für ganze 1,5kuai (das sind 15€cent!) an den Fuß des Berges. Dort angekommen erblickt man als erstes eine von kleinen Tourishops gesäumte Straße, die direkt an den Haupteingang führt. Dort kann man dann, wenn man clever ist, endlich mal seinen Studentenstatur erfolgreich in eine um die Hälfte verbilligte Eintrittskarte im Wert von 5 Kuai geltend machen. Da waren wir ja stolz wie Oskar (schöne Grüße an den kleinen bzw. großen).
Nachdem wir die chinesische Tourismusindustrie mit weiteren 2x3 Kuai für einen inhaltlich und graphisch unglaublich durchdachten Plan des Geländes unterstützt haben war es daran zu entscheiden, ob wir, Männer wie wie sind, die Seilbahn nehmen oder doch zu Fuß den Berg besteigen.
Wir haben uns dann doch für Letzteres entschieden um uns nachher nicht die Vorwürfe anhören zu müssen, fauler als die Chinesen zu sein. Die übrigens benutzen den Berg wirklich als Trainingsort, man sieht besonders viele Jogger auf den Wegen, aber auch einige ältere Männer und Frauen, die sich in Nordic Walking oder so etwas Ähnlichem versuchen, trifft man auf dem Weg zum Gipfel an. Was wirklich schön anzusehen ist, dass sich dort auch ganze Familien hinauf quälen und das mit Kindern, Mutti, Papa, Oma und sogar Opa. Sehr schön.
Nachdem wir den ersten Hügel voller Motivation erklommen haben, waren einige unseres Teams bereits kurz davor den restlichen Weg die einfachere Variante des Aufstiegs zu wählen. Problematisch daran war jedoch, dass es an dieser Stelle bereits keine Möglichkeit mehr gab, in diesem Sinne aufzugeben. Also blieb uns allen und dem Neumädchen nichts anderes übrig als den Rest doch noch zu Fuß zu meistern. Das anstrengende dabei waren die merkwürdigen Treppenstufen, deren Höhe, Schrittlänge und Schräge ständig variierten, was das ganze Unterfangen noch komplizierter gestaltete. Dabei war es doch schön, alle paar 100m auf einen der tausend Lautsprecher zu stoßen, aus denen dieses unglaublich demotivierende Geduddel kommt, wo man, wenn man doch diese Treppen erklimmt, eigentlich „Eye of the Tiger“ oder so was hören will.
Ich habe den Eindruck, den Chinesen ist Stille unheimlich. Überall wo es rein theoretisch still sein könnte, finden die Chinesen einen Weg Krach zu machen.
Abseits der großen Wege führten übrigens auch kleine Pfade nach oben. Die haben wir leider erst entdeckt, als wir fast oben waren. Wir wären nämlich viel lieber hinauf gekommen, weil es einem wohl mehr dieses Wanderfeeling ermöglicht hätte.
Übrigens haben wir immer mal merkwürdige Schreie von diesen Wegen gehört. Wir vermuten, dass es Chinesen waren, die sich verlaufen haben (die haben ja keinen Orientierungssinn) und nun alleine saßen und niemanden mehr gehört haben. Und meiner Theorie zu folge, muss ein solcher Chinese jetzt eben irgendwas schreien, ohne Sinn und Verstand, wie man diese Laute interpretieren könnte. Aber was bleibt ihm anderes übrig? Gibt ja keine Lautsprecher auf den Pfaden abseits der großen Wege.
Das ist schon ein komisches Völkchen.
Auf dem Gipfel angekommen wurden selbstverständlich die obligatorischen Fotos in der Pose eines Gipfelstürmer gemacht des Mount Everests gemacht. Nicht ganz so künstlerisch wertvolle und natürlich wie die Fotos der Asiaten sahen dann unsere aus. Wir meinen aber dennoch unsere glücklichen und erhabenen Gesichtsausdrücke erkennen zu können.
Nachdem uns dort oben die Kälte voll erwischt hat, denn es war bereits 16uhr und nach einem 1,5 stündigen Marsch haben wir mit einem 1h Weg nach unten gerechnet und da die Sonne mittlerweile schon gegen 17:30 untergeht haben wir uns entschieden die bequeme Variante ins Tal zurück zu wählen. Glücklicherweise waren wir noch von 16:30 an der Station, die später bereits geschlossen gewesen wäre. So sind wir dann für 30 Kuai wieder nach unten gekommen und sind glücklich und erschöpft in den Bus gestiegen.
Ehrlich gesagt, nach diesem Tag fühl ich mich jetzt doch ganz schön fertig. Dafür aber hat es viel Spaß gemacht, mal wieder aus der Wohnung und der Stadt rauszukommen.
Ich hatte die letzten Wochen sehr viel mit dem Schreiben meiner Hausarbeiten, und Papern zu tun und das wird leider auch die nächsten Wochen bis Weihnachten so weiter gehen. Aber da muss man durch.
Und wenn alles klappt kann ich diesen Winter hier in China vielleicht sogar mal wieder ein bisschen Winterurlaub machen. Aber da ist noch nichts richtig in Planung. Falls jemand einen Tipp hat, wo man hier, in China, schön Snowboarden, oder für die komischen Westler, Skifahren kann, dann bitte ich um einen Kommentar oder eine Mail.
Liebe Grüße,
Denis