Karaoke

Am 5.Oktober waren wir von Prof. Meng zum Karaoke singen eingeladen. Wie so oft sehen die Hauser in China von außen absolut unscheinbar aus. Ich meine, wenn man nicht wüsste, dass es in diesem Gebäude einen Karaoke Laden über 5 Etage gäbe, wäre man nie da hinein gegangen. Karaoke ist in China im Moment der absolute Renner und die jungen Chinesen geben dafür verhältnismäßig viel von ihrem Geld aus. In diesem Laden, man kann es eigentlich schon als eine Art Hotel betiteln, kosten ein paar Stunden, natürlich zur teuersten Zeit, um die 150, was in China schon wirklich viel ist, wenn man sich für vergleichsweise läppische 20 yuan vollends sättigen kann.
Verteilt über die 5 Etagen gibt es, wie oben zu sehen, mehrere Gänge von denen alle paar Meter ein von den anderen abgetrennter Raum abgeht, der mit dem vollen Karaoke-Equipment ausgestattet ist, d.h. 2 Mikros (damit man auch Duette singen kann), mehrere Monitore (LCD natürlich) und die ultimative Steuerkonsole, mit einer bescheidenen Auswahl von, ich würde schätzen, mehreren tausend Songs, westlich und chinesisch und alles mögliche andere auch noch. Von den chinesischen Mädels wurden wir Männer gedrängt Backstreetboys zu singen, was wir natürlich mit vollem Erfolg getan haben. Winking
Von meinem lieben Freund Han habe ich dann noch erfahren, dass die chinesischen Studenten die Karaoke Bar zeitweise als zweiten Wohnsitz nutzen.
Dazu muss man wissen, dass die Studentenwohnheime für Chinesen um 23Uhr schließen und man danach auch nicht mehr hinein kommt. So ist es nicht unüblich, sich Gruppen aus 20 oder mehr Leuten einen solchen Karaoke Raum mieten und, da die Dinger ja bis morgens auf haben, nach dem vergnüglichen singen, auch an Ort und Stelle übernachten.
Wir waren natürlich nicht so lange dort. Dieser Abend war auch mehr ein nettes Kennenlernen unter den Studenten von Meng.
Übrigens sollte man das Singen in einer solchen Bar unbedingt mit in seinen Aufenthalt mit aufnehmen, falsch machen kann man dabei nämlich gar nichts, denn egal wie schief die eigene Stimme ist, der untergelegte Hall lässt die Töne wieder grade wirken, irgendwie. Also, keine Angst davor, man kann sich gar nicht blamieren.

Mit diesen ermutigenden Worten verabschiede ich mich vorerst und melde mich in den nächsten Tagen mit weiteren interessanten Geschichten, auch die vor einiger Zeit angekündigten Themen habe ich nicht vergessen und sie werden dementsprechend auch noch in diesem Blog veröffentlicht.
LG,
Denis